Mensch: Eva Herman

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Ja, aber warum stellt sie diesen Bezug her? Irgendwie muss sie doch unterstellen, zur Nazizeit (oder zumindest davor) sei ihr Familienideal tatsächlich gelebt worden. Dafür bleibt sie aber die Beweise schuldig.

Unsinn. Man muß sich wundern, wie hier Vorurteile verbreitet werden. In dem Auszug http://www.eva-herman.de/downloads/Auszug_Eva_Prinzip.pdf distanziert sie sich ganz klar von faschistischen Formen von Familien. Sie sagt, die Familie sei mißbraucht worden, ihr Ideal von Familie als enge Verbindung von Mutter und Kind sei von den Nazis zerstört worden. Zählt man eins und eins zusammen, ist die Interpretation naheliegend, für sie sind die Reste nunmehr pervertierter, aber noch vorhandener Formen von Familien, für die sie gerne ihre von ihr in der Zeit vor dem Dritten Reich als existent angenommenen Werte restaurieren will. Durch die 68er ist aber die Familie an sich nahezu aufgehoben worden, was sich für sie in Singleexistenzen und Kinderlosigkeit manifestiert.

Man kann davon halten, was man will, ich ergreife keinesfalls Partei für ihre obskuren Ideen, aber es ist eine impertinente Unterstellung, ihr faschistische Ideologie anzudichten.

Sie hat keine Aussagen über Autobahnen getätigt schon gar nicht verglichen, das ist falsch.

Sie hat gesagt - vielleicht nicht in der von dir genannten Sendung - wenn es nicht erlaubt sei, über die Familienpolitik der Nationalsozialisten zu reden, sei es auch nicht erlaubt, über den Autobahnbau zu reden.

Bitte Belege für diese Behauptung.

Das sind doch genau die problematischen Aussagen. Es geht nicht um eine Redeverbot, sondern um eine Bewertung der nationalsozialistischen Familienpolitik. Und da verstehe ich Frau Herman so, dass sie meint, der Zustand der Familien in Natideutschland sie durchaus gut gewesen, nur nicht, was die Nazis politisch daraus gemacht haben. Sie zeigt aber nicht auf, wie die beiden Dinge zu trennen sind.

Zum Vergleich, wie wenig das zutrifft, http://www.eva-herman.de/downloads/Auszug_Eva_Prinzip.pdf. Entweder Du bist ziemlich dumm, das glaube ich nicht, oder Du fällst Urteile über Sachverhalte, zu denen Du kein Recht hast, Stellung zu nehmen, weil Du offensichtlich dich nur dem allgemeinen von den Medien inszenierten Bild anschließt, ohne Dich selbst mit den wirklichen Aussagen von Frau Herman auseinanderzusetzen. Das nenne ich Vorurteile.

Und ihre These ist das die 68, da sie zwangsläufig das 3. Reich ablehnten und in Bezug auf die Mutterolle auch zu recht, die Werte die vor dem 3. Reich existierten mit zerstörten (oder abschafften).

Da unterscheidet sich unsere Textinterpretation. Die Nationalsozialisten haben die zuvor existiereden Werte nicht abgeschafft, sonst hätten sie sie ja nicht misssbrauchen können. Diese Werte wurde laut Eva Herman erst durch die Entnazifierung und die 68er zerstört. Während der Naziherrschaft waren sie als Werte existent. Das impliziert aber die Aussage, am Naziregime sei nicht alles schlecht gewesen. In diese Interpretationsfalle ist Frau Herman nun mal leider getappt.

»»

Man muß mal zwei Dinge auseinanderhalten, wenn man nicht der allgemeinen Konfusion unterliegen will:

1. Existenz von Familien
2. Formen von Familien bzw. Werte
a) von Nazis nicht angetastete Werte
b) von Nazis mißbrauchte Werte

Es ist Schwarzmalerei - oder Heuchelei(!), wenn man Frau Herman vorwirft, indem sie Partei für einige unter/ trotz Faschismus erhalten gebliebene Werte (wie sie die auch definiert) ergreift, sympathisiere sie mit dem Dritten Reich. Es gibt Werte wie Mitgefühl, Pünktlichkeit, Sauberkeit usw. (nur Beispiele, die nicht unbedingt so zu 100% als nicht berührt vom Faschismus zutreffen müssen), die wurden von den Nazis ncht mißbraucht. Gleichwohl gab es sie im Dritten Reich. Wenn ich nun mit vollem Recht sage, "damals" war nicht alles schlecht, ist das keineswegs mit den gleichen Worten, aber anderer Intention Gesagtem einer Stammtischrunde oder des Parteitages der DVU gleichzusetzen. Der Sinn dieser physikalischen ÄUSSERUNG erschließt sich nur aus dem Kontext und Vorwissen des Adressaten bezüglich meiner Denkstrukturen. Wer mich allerdings von diesen angeblichen Antifaschisten, die Überfälle auf andere Länder als antifaschistische Missionen rechtfertigen, mißverstehen will, wird mich wider besseren Wissens als Nazi diffamieren.

Dann gibt es Werte wie Ehrlichkeit, Ehre, Treue, Pflichterfüllung, die von den Nazis und auch allen anderen Herrschenden - auch heute - mißbraucht werden. Wenn ich heute von einem Freund Treue und Ehrlichkeit erwarte, bin ich ein Nazi?

Alles, was Frau Herman tut, ist zu postulieren, (die von ihr dafür gehaltenen) Werte da in ihrer ursprünglichen, "natürlichen" Form wiederherzustellen, wo sie von den Nazis mißbraucht wurden. Da die 68er in ihrer "Aufarbeitung" des Faschismus einerseits die pervertierten Werte, andererseits darüber hinaus aber alle Werte, also auch die noch unter den Nazis und bis in die 60er Jahre existierenden, nicht mißbrauchten, mitsamt der Existenz von Familien "abgeschafft" haben, müssen diese Werte erst wieder geschaffen werden.

Was sie will, hat sie gesagt:

a) Bild der Mutter wertschätzen lernen, das MIT dem Nationalsozialismus UND der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschaft wurde.

b) 68er haben ALLE Werte abgeschafft:

Was gut war = Werte, Kinder, Mütter, Familien, Zusammenhalt

Natürlich halten diese Aussagen einer prädikatenlogischen Analyse nicht stand. Einer inhaltlichen schon gleich gar nicht, aber das ist was anderes. Wenn man aber ihre Intention mit Hilfe ihrer Bücher erschließt, gibt es da nichts mißzuverstehen. Man kann ihr vielleicht eine erzkonservative oder kitschhafte Idealisierung von Müttern und Familien unterstellen, was vielleicht auch mit ihrem späten Mutterglück und einer daraus resultierenden Fixierung auf die Mutter-Kind-Beziehung zusammenhängt, keinesfalls lese ich daraus Sympathien für den Faschismus.

Das diese These nicht richtig ist bestreite ich gar nicht. Aber ich denke sie ist weit davon entfernt auch nur im Ansatz die Rolle der Mütter im 3. Reich zu idealisieren.

Frau Herman begeht einen Kategorienfehler im Sinne von Ryle.

Bla bla bla.

Die 68er-Bewegung hat die nie abgeschlossene und inzwischen zum Stillstand gekommene Entnazifizierung wieder aufgegriffen und fortgesetzt.

Und Du begehst einen Fehler zeitlich Auseinanderliegendes zusammenzuwürfeln. Beim Gebrauch des Perfekts impliziert "inzwischen" eine Fortdauer des Geschehens. Demnach sind die 68er immer noch die antifaschistischen Frontkämpfer. Wahrscheinlich so wie Fischer 1998. Müssen wir immer an Buchstaben kleben?

Frau Hermans widersprüchliche AUssagen entstanden bei einer Vorstellung des Buches. Eine mündliche, spontane Präsentation ist etwas anderes als eine auf logische Konsistenz geprüfte Hausarbeit.

Gleichzeitig hat sie alternative Lebensformen propagiert und teilweise auch gelebt. Die traditionelle Familie war in diesem Zusammenhang verpönt. Wie aber Eva Herman nun zum Schluss kommt, die Werte der traditionellen Familie seien durch die Entnazifizierung abgeschafft und zerstört worden, müsste sie schon noch erklären. Ich halte dieses These schlicht für absurd.

Für sie: Werte, Kinder, Mütter, Familien, Zusammenhalt. Einen Beleg kann man verlangen, klar. Vielleicht auch absurd. Hat aber nichts damit zu tun, ob sie mit dem Dritten Reich sympathisiert.

Ohne Nationalstolz auch!
selten, und wenn sind es wirtschaftliche oder politische Interessen, aber das kommt dann nicht von "den Leuten" sondern von den Regierungen. Während Nationalstolz gerne in ethnische Säuberungen und Überhöhung des eigenen status führt, leider bis in unsere Zeit.

Vielleicht sehe ich den Zusammenhang von Ursache und Wirkung anders. Nationalstolz setzt das Vorhandensein einer Nation voraus.

0 oder 1. Existent oder nicht. Bürgerliche Logik. Es gibt aber auch ein Werden, was genau zwischen diesen Extremzuständen liegt, was von der Primärlögik nicht erfaßt wird. Der dritte Stand empfand sich als Nation, bevor er sich selbst durch die Revolution zur Nation erhob.

Die meisten Gemetzel finden doch statt, weil diese fehlt. Eigentlich finden sie statt mit der Absicht, so etwas wie eine Nation zu schaffen.

Der reaktionäre Nationalismus des Kaiser- oder Dritten Reichs (Deutschland nur als Stellvertreter für alle "fortschrittlichen" Nationen hatte nicht das Ziel, eine Nation zu schaffen. Die naumannsche Neuinterpretation des Nationalismus lief darauf hinaus, anderen das Recht auf eine eigene Nation abzusprechen.

Meist ist aber unklar, was unter einer Nation verstanden werden soll. Klar ist nur der binäre Code: jemand gehört dazu oder nicht, was nicht selten über Leben oder Tod entscheidet.

»»

Deswegen werden die eigenen Landsleute eingekerkert und in KZs hingemeuchelt, während man mit seinesgleichen, das sind die Herrschenden anderer Länder, vertraulich dinniert. Nationalismus ist aus Sicht der Herrschenden oft nicht mehr als ein ideologisches Instrumentarium, die Beherrschten für die eigenen Ziele ideell an sich zu schmieden.

Nationalismus hat drei unterschiedliche Bedeutungen: eine bürgerlich-progressive, gegen den Adel gerichtete, eine bürgerlich-reaktionäre auf Herrschaftserhalt und Ausbeutung fremder Länder gerichtete sowie den proletarischen Nationalismus, dessen Ziel die Aufhebung allen und damit des eigenen Nationalismus ist. Ein Nationalist ist keineswegs immer dasselbe.

Ich bin keineswegs ein Anhänger von Hermans Ideen, aber auch sie hat das Recht auf freie Meinungsäußerung und vor allem Nichtentstellung ihrer Gedanken.

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Eva Herman

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