Wie Frau Schreinemakers in diesem TV-Tribunal korrekt feststellte (und das war dann auch ihr einziger geistreicher Beitrag): "Der Satz ist durcheinander und kraus".
Der erste Teil des Zitats besagt, dass die Nazis und 68er gemeinsam das Mutterbild zerstört hätten. Im zweiten Teil sind es hingegen nur noch die 68er, die abgeschafft haben, was unter den Nazis noch "gut war".
Wäre Frau Herman ein schlaues Mädchen, hätte sie die Widersprüchlichkeit dieses Satzes zugegeben und vermutlich einen entspannten Abend beim dusseligen Kerner erlebt. Es kam jedoch anders.
Nun stellt sich noch die Frage, ob die Herman dem ersten oder dem zweiten Satzteil gedanklich nähersteht. Hier hilft ein Ausspruch Hermans vom 9. September, also zwei Tage nach der folgenreichen Pressekonferenz:
„Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft.“ (Quelle: BamS)
Das passt doch wesentlich besser zu o.g. zweiten Satzteil. Die 68er haben abgeschafft, was Adolf noch gefördert hat. Der Satz ist also mindestens so dämlich, wie Kerner und seine versammelte Gästeschar.
Cheers
Cervantes