donp: Kritik an der Forensoftware

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Hallo Siechfred,

Ok, ich hab's gelesen, bzw. alles überflogen. Verstanden hab ich so viel:

Jemand hat sich jahrelang abgemüht, ein CForum (anscheinend dieses hier) zu entwickeln und hat – zumindest seinem Gefühl nach – statt Unterstützung nur harsche Kritik geerntet, so dass es ihn schließlich abgelöscht hat und soweit brachte, allgemein die Machbarkeit von Open Source in Europa anzweifeln. Das ist sehr bedauerlich aber rein menschlich auch verständlich.

Ebenfalls lese ich, auch zwischen den Zeilen, dass dieser zwar ein genialer Programmierer ist, aber eher weniger ein begnadeter Künstler, was das Oberflächendesign betrifft (Bug-Report-Software), das ist hier auch mein Eindruck, wie gesagt. Weiterhin, dass er auch konstruktiv gemeinte Kritik eher mal persönlich zu nehmen schien, und/oder nicht darauf einging, weil ihm der Ton nicht gefiel. Letzteres ist ebenfalls sehr bedauerlich, ersteres aber völlig normal. Man kann ja nicht alles können bzw. in allem gleich gut sein, sollte aber seine Schwächen auch kennen und gerade diesbezüglich dann auch Hilfe bzw. Anregungen annehmen können.

Eine Software kann intern vom allerfeinsten funktionieren mit tausenden bestaunenswerten Features, wenn diese aber an der Oberfläche überwiegend als schwer durchschaubares Chos erscheinen, nützt das dem Projekt wenig. Ich kann mich nur wiederholen: Computer bzw. Software ist für uns Menschen da, nicht umgekehrt. Wenn ich mir angesichts einer vielleicht genialen Software erst stunden- oder tagelang den Kopf zerbrechen muss, was sich der Programmierer vielleicht dabei gedacht haben könnte, die Bedienelemente so oder so anzuordnen oder gar ganz wegzulassen, obwohl sie bei jeder ähnlichen Software (vom Zweck her) meistens so oder so bezeichnet und leicht erreichbar sind, was soll ich dann davon halten?

Z.B. die Tatsache, dass ein HTTP-AUTH kein wirkliches Login ist, interessiert doch den Benutzer eines Forums herzlich wenig, zumal das auch kaum jemand weiß. Wenn Benutzname und Passwort abgefragt werden, kennt das jeder als "Login" oder "Anmeldung", und wenn jemand solche Eingaben machen möchte, sucht er eine Login- oder oder Anmelde-Möglichkeit, die auch so bezeichnet ist. Das sollte doch wirklich nicht schwer nachzuvollziehen sein.

Ich selbst komme beruflich aus der technischen Redaktion/Dokumentation. Das ist ein eigener Berufszweig, den es deswegen gibt, weil Ingenieure und Entwickler allzu oft zwar technisch gut sind, aber sprachlich bzw. didaktisch bzw. präsentationsmäßig dafür weniger. Open Source ist vor allem auch Teamarbeit, die aber kaum zu machen ist, wenn ein Boss das meiste abschmettert, was vom Team an ihn herangetragen wird, entweder weil er es rein technisch anders will, oder weil ihm der Ton nicht gefällt. In den Kommentaren zum verlinkten Blog klingen gerade solche Vorwürfe stark durch. Möglicherweise waren sie ja berechtigt.

Gruß, Don P