Hello out there!
Eine Software kann intern vom allerfeinsten funktionieren mit tausenden bestaunenswerten Features, wenn diese aber an der Oberfläche überwiegend als schwer durchschaubares Chos erscheinen, nützt das dem Projekt wenig.
Das ist die bestehende Diskrepanz zwischen Entwickler und Dokumentierer.
Eher die zwischen Entwickler und Nutzer.
Ein Dokumentierer sollte nicht dazu da sein, die Fehler des Entwicklers auszubügeln. Also nicht „jede noch so schlechte Software ist noch gut bedienber, wenn sie gut dokumentiert ist“, sondern „eine Software sollte so gut sein, dass sie auch ohne Dokumentation (weitgehend) gut bedienbar ist“.
Ich habe schon einige Projekte mangels Unterstützung sterben sehen und denke, dass die Kluft Programmierer - Anwender das Problem ist.
Das mangelnde positive Feedback ist eine Seite der Medaille, das mangelde Verständnis der Entwickler für den Nutzer die andere. Das lässt oft zu wünschen übrig, was donp IMHO zurecht bemängelt.
Das gilt für open source wie für professionelle Software wie für Webseiten. Wie oft taucht hier im Forum „Ich will ...“ auf, und die Antwort „Was du willst, ist irrelevant. Was wollen die Nutzer?“ mag nicht das sein, was sich der Fragesteller erhoffte, trifft aber den Nagel auf den Kopf.
Wo die Entwickler nicht selbst genügend Erfahrung haben, sollten bei Projekten Usability-Experten hinzugezogen werden, und zwar von Anfang (Konzept) an, nicht erst, wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist (Verschönerung der Oberfläche hilft bei generell falschem Bedienkonzept auch wenig). Diese Erkenntnis muss sich bei Entwicklern und Managern(!) erst noch durchsetzen.
Am 8. November ist World Usability Day.
See ya up the road,
Gunnar
„Und [dieses Forum] soll […] auch ein Fachforum bleiben und kein Psychologieforum werden.“ (Kirsten Evers)