Moin Raik,
dass im atomkraftwerk keiner an einem regler sitzt und die leistung des reaktors mal eben in echtzeit an den aktuellen bedarf anpasst, weist du? dass man einen reaktor nicht mal eben so rauf- und runterfährt, auch?
bei Kernkraftwerken ist das natürlich nicht so, die laufen (so lange kein Störfall vorliegt) immer mit höchstmöglicher Leistung und sichern so die Grundversorgung, also den Strom, der immer zur Verfügung stehen muss (denn Energie wird ja rund um die Uhr benötigt).
Aber es gibt natürlich Kraftwerke, bei denen "jemand am Regler sitzt", diese werden für die Mittellast (häufig Kohlekraftwerke) und die Spitzenlast (auch Kohlekraftwerke, bevorzugt aber Gaskraftwerke, da diese sich sehr schnell regeln lassen) zugeschaltet und geregelt.
Windkraftwerke laufen - wie auch Laufwasserkraftwerke - natürlich auch ständig mit - solange es der Wind erlaubt. Und das ist leider nur in einem bestimmten Windstärke-Bereich möglich: klar ist, dass bei Flaute keine Stromerzeugung möglich ist, aber auch bei zu starkem Wind bzw. Sturm müssen die Windmühlen abgeschaltet werden (u.a. weil die Spitzen der Rotorblätter ab einer bestimmten Windstärke die Schallmauer durchbrechen würden, aber auch um Schäden an den Kraftwerken selbst zu vermeiden).
Schließlich gibt es noch die Pumpspeicherkraftwerke, hier wird bei "überschüssiger" Energie (also z.B. wenn nachts weniger Strom verbraucht wird, als die Kernkraftwerke erzeugen) Wasser einen Berg hochgepumpt, bei Spitzenlast oder bei Störfällen, wo sehr schnell reagiert werden muss, lässt man dieses Wasser dann wieder runterlaufen, um so Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen.
Eine schöne Flash-Simulation, bei der man selbst am Regler sitzen darf, gibt es übrigens bei Quarks & co.: http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2005/0531/flash/stromversorger.jsp
und dann frag dich mal, wie "effizient" atomstrom hergestellt werden kann. rechne dabei alle kosten für die endlagerstätten und deren wartung, bewachung und schutz z.b. gegen tieffliegende terroristen für den gesamten zeitraum ein, bis sie aufgrund nicht mehr strahlenden materials nicht mehr gebraucht werden und schlage diese kosten auf den jetzigen preis des atomstroms drauf.
Das wird in der Praxis natürlich nicht gemacht, weshalb die Erzeugungskosten für Atomstrom sehr niedrig liegen.
Glück auf
Dirk