Moin,
viel schlimmer als das BKA, welche hier wohl nur ein paar Hundert Leute in einer Honeypott laufen läßt, finde ich es, daß die AG Vorratsdatenspeicherung nun alle Betreiber von Webseiten kriminalisiert, nur weil diese wissen wollen, wer sie besuchte.
Nun, ich würde zwar wegen der Speicherung von IP-Adressen in Webserver-Logfiles auch nicht auf die Barikaden gehen - bis zu einem gewissen Maß gehört die Prokollierung ja sogar notwendigerweise dazu, um einen Dienst überhaupt sinnvoll anbieten zu können.
Aber auf der anderen Seite: Es ist IMO unbedingt erforderlich, dass die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht wird, dass Vorratsdatenspeicherung nicht etwas ist, was "irgendwann, in ferner Zukunft irgendwo in Einzelfällen bei konkreten Verdachtsmomenten passieren könnte", sondern bereits konkret hier und jetzt bei jedem von uns stattfindet, teils legal, teils illegal, und niemand (oder nur sehr wenige) stören sich daran oder denkt über die Konsequenzen nach - insofern ist so ein Gerichtsurteil gar nicht mal so schlecht, auch wenn es die breite Masse vermutlich wieder nicht interessiert, wer weiß denn schon was "IP-Adressen" und "Log-Files" sind.
Das BKA und der Staat zerstören definitiv nicht das was wir als Web kennen.
Dazu sind die technisch nicht weit genug.
Da wär ich mir nicht so sicher. Das BKA muss auch fähige ITler haben, so dumm wie sich das BKA z. Teil gegenüber Kritikern äußert, können die alle zusammen gar nicht sein. Meine Befürchtung ist eher, dass man bei allem, was man an die Öffentlichkeit gibt, bewußt den Anschein erweckt, nicht so ganz State of the art zu sein, um sich Optionen bei der Strafverfolgung offen zu halten.
Grüße,
Jörg