flexible Layouts haben nur Vorteile, zumindest ist mir kein Nachteil bekannt
Mir fallen zumindest drei auf Anhieb ein:
1. Sie vertragen sich nicht mit dem Werbekonzept der Seite
Das trifft z.B. auf fast alle Portal- und Nachrichtenseiten zu.
Um vermarktet werden zu können, musst du als Inhaltsanbieter standard-
isierte Werbeflächen in diversen Größen bereitstellen. Als Folge davon
gibt es die »typische« weit verbreitete Portalseite: ihre Struktur
basiert allein auf dem Werbekonzept, das sich vor einigen Jahren mal
als sinnvoll erwiesen hat.
Ein flexibles Layout kann an dieser Stelle ganz einfach ein großer
Störfaktor sein.. die Welt.de z.B. konnte nur deshalb etwas flexibel
werden, weil sie den Hockeystick (das große Werbebanner in Form eines
großen »L«) nach links vor den Inhalt gestellt hat: skaliert der
Inhalt, rutscht er nach rechts aus dem Bild, während die Werbung
links im sichtbaren Bereich erhalten bleibt.
2. Sie vertragen sich nicht mit dem Inhalt der Seite
Bilder, Bildergalerien, Bildkonstruktionen, Videos, Flash, Audio,
Listencontainer, Previews, etc.. in einem flexiblen Layout muss all
dieses Zeug sinnvoll skalieren oder umbrechen.
Das macht es im besten Fall nur komplex und aufwendig umzusetzen, im
schlechtesten Fall jedoch lässt es sich ganz einfach technisch nicht
umsetzen.
3. Die Umsetzung ist aufwendig
Ein flexibles Layout wird immer (immer, immer) aufwendiger umzusetzen
sein als ein fixes. Und dieser Unterschied kann sich in Arbeitsstunden
so sehr bemerkbar machen, dass es nicht mehr sinnvoll ist, diesen
Aufwand zu investieren.
Im schlimmsten Fall fehlt dem Dienstleister sogar gar die Kompetenz,
ein flexibles Layout zu liefern, wenn die Anforderungen entsprechend
hoch sind.
Jetzt kommt noch eine Sache dazu, die nicht gegen flexible Layouts spricht, die jedoch bei der Planung mit einbezogen werden sollte:
Welchen Nutzen bringt mir das flexible Layout?
Ein Haufen von flexiblen Layouts macht nämlich ganz einfach den Inhalt breiter. Es passt dann zwar etwas mehr Text auf den Schirm, aber mehr passiert nicht. Das finde ich nicht sonderlich konsequent, und als großer Fan vom blöden Buzzword »Nachhaltigkeit« wünsche ich mir natürlich, dass der flexible Inhaltsbereich auch sinnvoll genutzt wird, z.B. dadurch, dass eine weitere Spalte aufgemacht wird oder Inhaltsblöcke nebeneinander rutschen, die vorher untereinander stehen mussten.
Flexible Layouts bauen, um die Mittelspalte zwischen 500 und 800px zu skalieren? Das muss nicht sein, dafür kann ich mir die Flexibilität schenken.
Naja, wenn man so argumentiert kann man auch Essen von Burger King oder McDonald besser als das von einem Sternekoch finden.
Für viele Nutzer ist es das auch, klar.
Und der Vergleich passt ganz gut: wenn wir hier jemandem vom Sterneessen überzeugen wollen, dann geht das nicht dadurch, dass wir ihm sagen, sein Fastfoodkram sei ungenießbar, minderwertig und unverträglich. Denn er weiß ja für sich selbst, dass es ihm prima schmeckt und die Qualität der Zutaten gut ist.
Um das Sterneessen würdigen zu können, muss man erst mal die Hintergründe verstehen und sich drauf einlassen.
Viele Grüße!
_Dirk
»Die erste Single und der Charme einer übertalentierten Schülerband knallte in den damaligen Frühling/Sommer und machte uns allen klar, dass es sich irgendwann auszahlen muss, wenn man als Kind neben Blockflöte ein zusätzliches Instrument lernt.«
- Top Fives, Denn das ist Echt.