Vanakkam!
IMHO ist die 'ss'-Schreibung so ziemlich das einzige Sinnvolle an der Rechtschreibreform.
'ß' nach langem Vokal, 'ss' nach kurzem – so einfach. Warum sollte 'ss' am Wortende oder vor 't' zu 'ß' werden?
Das geht leider nicht konsequent, weil sich nicht immer alle Deutschen einig sind, welche Vokale lang und welche kurz gesprochen werden. Beispielsweise wird das Wort "Spaß" im Norden eher lang, im Süden eher kurz gesprochen (und müßte hier dann konsequenterweise "Spass" geschrieben werden - was dann im Norden wieder falsch aussähe).
Nach der alten Rechtschreibung gab es keine Widersprüche: "ss" wurde genau dann durch "ß" ersetzt, wenn die beiden s zur selben Silbe gehören (d.h. man nicht zwischen ihnen trennen kann).
Beispiel:
"Fluss" → nur eine Silbe → wird zu "Fluß"
"Wissen" → getrennt: "Wis-sen" → bleibt so.
Warum wir in der Schule nicht diese einfache Regel, sondern irgendeinen Stuß über lange und kurze Vokale und 1000 Ausnahmen von dieser Regel gelernt haben, kann ich Dir allerdings nicht erklären.
Viele Grüße vom Længlich