Hi,
Oft wird auch argumentiert, dass ja der mündige Benutzer (z.B. durch Rechtsklick auf einen Link und "Link in neuem Fenster/Tab öffnen" u.s.w.) selbst die Kontrolle habe.
ja, die hat er aber nur, wenn ich als Autor den Link *nicht* mit dem Attribut target="_blank" ausstatte. Tu ich das doch, nehme ich dem Nutzer die Möglichkeit, die verlinkte Seite im gleichen Fenster zu öffnen.
Wobei ich mich frage, wie viele "normale" Benutzer diese Möglichkeit überhaupt kennen.
Nicht viele. Ich habe schon oft Leute auf die Möglichkeit hingewiesen, und die Reaktion ist meist ungläubiges Staunen.
Vor kurzem erhielt ich ein Mail von einem Homepage-Besucher zum einem "Problem", das dieser auf einer von mir gemachten Homepage hatte: Der Benutzer klickte auf einen Link (ohne target oder dergleichen), welcher ein PDF einfach im gleichen Browserfenster öffnete.
Am Schluss machte der Benutzer das Fenster (gewohnheitsmässig) zu. Jetzt erwartete er, wieder die HTML-Seite zu sehen, auf der er vorher war und wo er den Link zum PDF angeklickt hatte. Stattdessen war da nichts mehr zu sehen.
Das ist ein typischer Fall für mein Plädoyer, das Browser-Plugin für die PDF-Anzeige zu entsorgen und PDFs separat im systemeigenen PDF-Viewer anzeigen zu lassen. Das ist aber kein Fall für den Webautor, sondern eher für die Softwarehersteller oder diejenigen, die den PC einrichten.
Aber für PDF und andere "Non-Web-Documents" (z.B. Excel-, Word- oder Powerpoint-Dateien, die man auf dem Internet anbietet) schreibt Nielsen folgendes:
- Am besten sollte man - per HTTP-Head - dafür sorgen, dass
die Dateien gar nicht erst in einem Browserfenster (z.B.
per Plugin oder eingebauten Viewer) angezeigt werden,
sondern dass der Benutzer sie herunterladen muss und sie
dann mit einem externen Programm öffnet. (Punkt 4)
Eben, wobei dieser Vorgang (Herunterladen und Öffnen mit der zuständigen Anwendung) meinetwegen auch gern automatisiert ablaufen kann.
Schönen Abend noch,
Martin