ritschmanhard: Zukunft der Programmierung

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Hi marcel!

Wie auch immer. In mir stieg die Frage hoch, wie es wohl mit den Computern und den Programmen so weiter gehen wird.

Das Problem der kommenden Jahre im Bereich der Programmierung sehe ich bei
den Softwarepatenten. Hier könnte es durchaus dazu kommen, dass nur noch "Big Player" Software veröffentlichen können und kleinere Programmierer einfach in die Steinzeit zurück-verklagt werden.
Open source und (L)GPL werden mit etwas Glück an Bedeutung gewinnen und zumindest teilweise das alte Modell der Softwarelizenz aufweichen, so dass das Geld dann im Dienstleistungsbereich (Stichworte: Customizing, Setup, Wartung) verdient wird (vergleiche hierzu:http://www.heise.de/newsticker/Sun-Geld-verdienen-mit-Open-Source--/meldung/110126/from/rss09).

Seid ihr auch der Meinung, dass in Zukunft immer mehr Programmen "nur noch" im Browser ablaufen werden und Techniken wie AJAX für Endanwenderprogramme die Oberhand bekommen werden? Sprachen wie Java, C/C++ etc. werden nur von "wenigen" Profis entwickelt um das "Frontend" AJAX oä. zu bedienen? So könnte man von jedem Computer (Job-Workstation, daheim-Computer, unterwegs-Handheld) auf die immer gleichen Dateien zugreifen und damit arbeiten. Bei den aktuellen erscheinenden miniPCs a la eeePC sollte das fast nichts großes mehr sein.

Hier wird sich das Feld teilen: Während es für Unternehmen aus den verschiedensten Gründen vorteilhaft ist, eine zentrale Server-Client Struktur aufzubauen (als Beispiel nenne ich: zentrales Backup, koordiniertes Entwickeln über Versioning-systeme, Zentrale Wartbarkeit (updates) u.v.a.)
ist es bei Privatanwendern wohl so, dass ein Wunsch nach einem eigenen Computer mit eigener Umgebung bestehen bleibt. Dieser Wunsch resultiert aus menschlichen Denkmustern (diese sind: mein PC = persönliches Besitzen wollen, Bequemlichkeit = keine ungewollte Änderung des Systems von außen u.v.a.).

Aber wie sieht das dann mit der Datensicherheit aus? Ist es beispielsweise sicher seine Steuererklärung in einer Online-Anwendung zu machen?

Hä? Du gibst Daten an den Staat weiter und fragst nach Datensicherheit? Wenn du sie an deine Haustür nageln würdest, würden sicher weniger Leute davon Kenntnis haben.
Problematischer würde ich heutzutage sehen, wie es sich mittlerweile beim Versenden privater Mails verhält (Stichwort: Terrorbekämpfung und Generalverdacht) - und meine Schüler mit PGP in Kontakt bringen.

Wie wird die Zukunft sein? Auf was bereitet ihr euch vor die jeden Tag mit Kunden umgehen müssen? Was erwarten diese?

Kunden werden Flexibilität verlangen - also nicht eine vorhersehbare Programmiersprache, sondern das, was in ihrem Umfeld eingesetzt wurde/wird. Deshalb ist die eigentliche, gelehrte Sprache weniger wichtig. Vielmehr sollte ein Grundverständnis der wichtigen Strukturen (Schleifen, Verzweigungen, das Pointer Prinzip, Objekte und Methoden u.a.) idealerweise vermittelt werden. Die jeweils vom Kunden geforderte Sprache erfordert dann "Einarbeitungszeit".
Auch sollte den Schülern, die tatsächlich in diesem Bereich arbeiten wollen, klar gemacht werden, dass man gerade im Bereich Informatik nie auslernt und immer weiterlernen muß.

Viele Grüße,
Richard