An alle Eltern und die, die es mal werden wollen

[cygnus]

Hallo :)

Rap kommt mir vor wie Probleme wiederkäuen ohne Ende, ohne Ziel, ein Drehen im Kreis, ein unmöglicher Rückflug zum Abschußort.

Auf welche Künstler beziehst du das?

Ich kann nur das Gehörte mit meinem eigenen Gefühl vergleichen.
Ich habe mir das von Dir verlinkte Video mehrfach angesehen/gehört, dazu auch noch zwei andere Lieder des gleichen Künstlers und auch noch den Link eines eines anderen Posters zu einer anderen Künstlergruppe.

Ich höre aktiv fast keine Musik. Da geht es mir so wie anderen mit dem Fußball, die fragen, warum man sich dafür interessiert, man kenne ja die Spieler gar nicht.

Aber wenn ich gut drauf bin, dann habe ich das Bedürfnis, selbst zu singen (ich mache aber vorher das Fenster zu). Manchmal sind später kleine Gedichte daraus entstanden, die aber ursprünglich Lieder waren, manchmal nur aus einer einzigen Zeile bestehend.
Wenn ich schlecht drauf bin, kann ich gar nicht singen.
Die Kehle ist mir dann wie zugeschnürt.
Ich könnte wahrscheinlich einen bösen Text gar nicht singen, geschweige denn mir ausdenken.
Ich könnte nur die Melodie eines traurigen Liedes mitsummen.

Rap als Bedürfnis sich auszudrücken erscheint mir also ganz fremd. Wenn man die da geschilderten Probleme selbst tatsächlich hat und sich dann auch noch anhört, was andere über diese Probleme singen, dann dreht man sich doch immer wieder im Kreis seiner eigenen Sorgen, im Selbstmitleid. Ob man es dadurch schafft, diesem Kreislauf zu entkommen?
Wenn es aber ein Verarbeitungsprozeß ist, dann muss dieser auch mal zu einer Lösung kommen, die auf die Person selbst wirkt. Die Folge muss eigentlich sein, die Stilrichtung Rap zu verlassen.
Das wäre jetzt interessant, ob der Künstler die Stilrichtigung demnächst aufgibt.

Also ich kenne Kindergärten sowohl aus der Zeit vor als auch nach 1968.

Wenn das dein Geburtsdatum ist, zu der Zeit war vieles anders,

Es ist das Geburtsjahr meines kleinen Bruders.
Die Zeit bzw. sogar genau das Jahr markiert einen gravierenden gesellschaftlichen Wandel.
Ich stelle wirklich fest, dass mein Bruder einer anderen Generation angehört.

War das ein Sieg für den Schulsprecher, als er damals durchsetzte, daß nicht mehr vor der Schule geraucht wurde, sondern alle Schüler über 18 innerhalb der Schule in einem bestimmten Zimmer während der Pausen rauchen durften.

Das höre ich zum ersten mal, ist das wirklich so?

Ja das war zumindest an unserer Schule wirklich so. Ich sehe diesen Schulraum noch immer vor mir, er lag genau gegenüber des Milchverkaufsstandes, vor dem die Jüngeren anstanden.
Wenn da die Tür aufging, dann erhaschte ich manchmal einen Blick auf graublaue Rauchschwaden und dazwischen ein paar kaum erkennbare Gestalten.
Aber dieser Ansehenszuwachs durch diese bevorzugte Behandlung muss auf die jüngeren Schüler wahnsinnig anziehend gewirkt haben.

Probleme hatten Kinder damals auch, wohl auch nicht zu knapp. Aber die Art damit umzugehen war einfach anders.

Ich muss fairerweise sagen, dass unser Ausblick in die Zukunft wesentlich rosiger war als heute.

mfg
cygnus