Marc Reichelt: Server sichern

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Hallo Alexander,

Wenn der Server so gründlich verbastelt ist, würde ich die Finger davon lassen. Das ist die sicherste Lösung. Und es kommt noch eine Frage auf: Wie werden die Daten im Moment gesichert? Gibt es kein tägliches Backup? Dann würde ich mich mal dezent nach einem Admin umsehen, für den Backup kein Fremdwort ist.

Da hast du natürlich Recht. Es ist wesentlich besser, ein laufendes System laufen zu lassen.
Wenn man dieses laufende System ersetzen möchte sollte man sich am Besten ein Testsystem anlegen, auf dem man das gleiche System aufsetzt, nur von Hand.
Dann ist man auf Probleme vorbereitet, wenn man das gleiche System nochmal (nur produktiv) aufbauen möchte.

Von einem Image-Backup (dd) im laufenden Betrieb würde ich dringend abraten, das ergibt in aller Regel ein inkonsistentes Image. Wenn Image, dann offline. dd_rescue hat übrigens eine Fortschrittsanzeige und macht keine Panik, wenn die Quellplatte ein paar Lesefehler hat.

Ich meinte ja, dass man dies nur aus einem Live-System heraus machen sollte. Beispielsweise ein einfaches Rescue-System (die großen Server-Anbieter bieten das ja alles).

rsync auf ein anderes System ist eine gute Idee, wenn das andere System mit hoher Bandbreite erreichbar ist. Ich benutze dafür folgendes Kommando:
[...]
Statt eines anderen Systems reicht auch eine ausreichend große externe Festplatte, typischerweise USB 2.0, Firewire oder eSATA -- entsprechenden Support im Kernel bzw. als Modul vorausgesetzt. Dann entfällt der Parameter "-e "ssh -l remoteuser", aus remotehost:/dest wird /mnt/externeplatte, und vor dem rsync-Lauf muß man die Platte unter /mnt/externeplatte mounten. Nach dem rsync-Lauf (ggf. mehrere, einen pro eingebundenem Dateisystem) natürlich wieder unmounten, bevor man die Platte abzieht. Auf der externen Platte sollte ein unixoides Dateisystem vorhanden sein, damit die Attribute gesichert werden können -- ext2, ext3, reiserfs, jfs, xfs. FAT in allen Ausprägungen ist hier nicht brauchbar.

Man sollte auch beachten, dass der Parameter "x" (one-file-system) für rsync hier auf jeden Fall gesetzt sein sollte.
Ich hatte meine USB-Platte mal unter /mnt/backup eingebunden und rsync auf dem root-Verzeichnis _ohne_ den Parameter x gestartet. Die Folge war (ihr könnt es euch sicherlich schon denken), dass rsync einige Daten von / gesichert hat, um danach in /mnt/backup abzusteigen und alle dort bereits gesicherten Dateien nochmals zu sichern. Der Fehler passiert einem sicherlich nur ein Mal, trotzdem die Warnung hier.
Leute, die ihr System auf unterschiedliche Partitionen auslagern, müssen rsync mit dem Parameter "x" auch mehrmals starten (beispielsweise ein Mal auf /, ein Mal auf /var/log, wenn sich die auf eigenen Partitionen befinden).
Oder man verzichtet auf den Parameter "x" und gibt die zu sichernden Verzeichnisse manuell an - und lässt dabei "proc", "sys" und "mnt" weg.

Grüße

Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/

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