Alexander (HH): Linux-Partition, vergrößern oder verschieben?

Beitrag lesen

Moin Moin!

"Von einem Image-Backup (dd) im laufenden Betrieb würde ich dringend abraten, das ergibt in aller Regel ein inkonsistentes Image."

Aber dd von Knoppix-Cd aus?

Ja, das geht. Dann schreibt kein Prozess auf dem Dateisystem herum, es gibt keine offenen Dateien, das Dateisystem sollte sauber unmounted sein.

GNU parted kann Partitionen vergrößern und verkleinern. resize2fs kann anschließend(!) ein ext2/ext3-Dateisystem wachsen lassen oder vorher(!) das Dateisystem verkleinern. Für andere Dateisysteme sollte es entsprechende Tools geben.

Huch, was macht den den Unterschied. parted kann vergrößern und verkleinern. Wieso aber anschließend mit Ausrufezeichen dann nochmal vergrößern oder verkleinern? Im Grunde könnte ich also sdb4 ("erweitert") löschen wie auch sdb3 (swap) und dann sdb2 vergrößern und am Ende ein bissel Platz fürs swap lassen bzw. wie u.g. von Dir angegeben.

Dateisystem und Partition sind zwei verschiedene Sachen, auch wenn Windows und die kommerziellen Tools das einigermaßen vor dem Anwender verstecken. Mit parted änderst Du die Größe der Partition, also des Containers für das Dateisystem, aber nicht das Dateisystem selbst. resize2fs ändert die Größe des Dateisystems, aber nicht der Partition. Diese Aufteilung ist sinnvoll, denn parted kann so unabhängig vom Dateisystem arbeiten, man braucht also für das neue HokusPokusSuperFS nur einen passenden Resizer, und schon klappts auch mit parted.

Wenn Du die Partition verkleinern willst, muß zuerst das Dateisystem kleiner werden, sonst fällt es über den Rand der Partition. Dann kann alles passieren: Die nächste Partition demoliert den Überhang, oder der FS-Checker läuft Amok, weil das Dateisystem zu groß für die Partition ist. Deshalb also erst resize2fs, dann parted.

Umgekehrt mußt Du beim Vergrößern erst die Partition vergrößern (den Container), dann kannst Du das Dateisystem vergrößern (den Inhalt). In dem Fall also erst parted, dann resize2fs. Die wenigsten Dateisysteme sollte es stören, wenn die Partition zu groß ist, es bleibt einfach am Ende des Dateisystems ungenutzer Raum übrig.

LILO ist übrigens ziemlich allergisch auf verschobene oder veränderte Dateisysteme, ein "chroot /mnt/woauchimmer sbin/lilo" sollte LILO nach dem Hin- und Herschieben der Partitionsgrenzen wieder auf die Beine helfen. Grub ist da etwas unempfindlicher.

Swap kannst Du gnadenlos löschen und später irgendwo neu anlegen (fdisk, mkswap -v1 /dev/irgendwas, Eintrag in /etc/fstab anpassen).

Gut zu wissen.

Ummm, das hielt ich für Grundwissen. Die modernen Linuxe verheimlichen mittlerweile wohl auch zu viele Details vor dem Benutzer.

/etc/fstab mußt Du auch bearbeiten, wenn Du die Nummern der Partitionen änderst.

Knoppix war grad auf einer ct-DVD glaubich.

Ja, auf der Ausgabe 6/2008, mit einem kleinen Bug, der keine Swap-Files auf FAT-Partitionen erlaubt, nur auf NTFS und ext2/ext3. Stört in diesem Fall aber nicht, und soll in der Download-Version schon behoben sein.

Außerdem gibt's in c't 7/2008 den Tip, bei Boot-Problemen folgende Boot-Parameter auszuprobieren:

knoppix ide1=reset
knoppix hdc=cdrom hdc=noprobe
knoppix ide=1

Die CD kannst Du auch als ISO von http://www.knopper.net/knoppix-mirrors/ runterladen und brennen, für das DVD-Image brauchst Du in aller Regel rsync, weil viele HTTP-/FTP-Server und -Clients mit Files > 2 GByte Probleme haben. Der GWDG-Server sollte Dir in Deutschland die beste Bandbreite und Reaktionszeit bieten.

Alexander

--
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".