DerIch: Mitleid mit anderen Menschen? Nee.....

Hallo liebe Self[HTML]er,

man erlebt es ja eigentlich überall und von fast jedem Menschen: Mitleid.
Am meisten natürlich mit total fremden Menschen, wird ein Taliban im Iraq erschossen oder ein Chinese in Berlin zusammengeschlagen.
Dann hört man es laut aus allen ecken und bei allen Gesprächen : " Die scheiß Amerikaner haben den armen talibanischen Jungen erschossen" oder " och der arme Chinese hat bestimmt von Nazis auf die Nase bekommen... dieser kleine arme Mensch."

Ok, erschossen werden oder auf die Fresse zu bekommen ist nicht gerade eine Schöne sache, aber wieso haben wir Mitleid mit diesen Personen die uns weder bekannt noch irgendwie nahe stehen?
Das ist doch eigentlich nur Dummes getue... wieso gehen wir nicht ins städtische Krankenhaus und trösten Verunglückte oder Kranke die uns eigentlich näher stehen? Aber nein, bevor wir uns gedanken um unser Umfeld machen leiden wir lieber mit Fremden Menschen.... aber wieso?

  1. gudn tach!

    man erlebt es ja eigentlich überall und von fast jedem Menschen: Mitleid.

    soweit stimme ich dir zu.

    Am meisten natürlich mit total fremden Menschen

    ab hier nicht mehr.
    lies doch mal http://de.wikipedia.org/wiki/Mitleid und einige der dort verlinkten seiten. Nietzsche koennte dir gefallen.

    , wird ein Taliban im Iraq erschossen

    hat hier sicher kaum jemand mitleid mit diesem.

    oder ein Chinese in Berlin zusammengeschlagen.

    ja, immer diese fiesen tibeter...

    der nachfolgende mittelteil ist vermutlich nicht ernst gemeint, sondern bloss bullsh^W zur aufwiegelung gedacht, oder?

    wieso haben wir Mitleid mit [...] Personen die uns weder bekannt noch irgendwie nahe stehen?

    das ist allerdings eine interessante sache. selbst bei filmen, von denen wir ja wissen, dass alle beteiligten schauspieler und die szenen gestellt sind, empfinden wir die ganze palette an emotionen, die uns auch irl ueberkommen, wenn auch meist in komprimierter form und schneller abwechselnd.
    und das ist imho _nicht_ nur der fall, weil wir die filme als metapher auf die realitaet projizieren, sondern schlichtweg weil wir nun mal menschen sind, uns deshalb in andere reinversetzen und deren empfindungen teilen.
    es gibt sogar frauen, die haben mitleid mit assi-toni.

    Das ist doch eigentlich nur Dummes getue... wieso gehen wir nicht ins städtische Krankenhaus und trösten Verunglückte oder Kranke die uns eigentlich näher stehen? Aber nein, bevor wir uns gedanken um unser Umfeld machen leiden wir lieber mit Fremden Menschen.... aber wieso?

    btw. es gibt leute, die gehen ins staedtische krankenhaus und troesten leute.

    deine these aber, dass die nahestehenden grundsaetzlich mehr vernachlaessigt werden, als die fremden, kann ich nicht nachvollziehen. klar gibt es leute, die sich vor der realitaet ins tv fluechten, aber das ist afaics nicht die regel und ich bin mir nicht sicher, ob du das ueberhaupt meinst.

    prost
    seth

  2. Grüße,
    also IMHO ist Mitleid so eine zweifelhafte sache geworden - früher war es "true", nun ist es halb eingeredet halb fashion.
    Es gehört sich gewisse sachen zu tun. dazu gehört lügen, mitleid vortäuschen, heucheln etc. ich verde jetzt nicht auf die details eingehen (außer ausdrücklich erwünscht)da ich deswegen hier schon mal auf die mütze bekam - kulturanalysen sind halt nicht "in" - es "gehört sich nicht".

    MFG
    bleicher

    --
    __________________________-
    Menschen an sich , sind nicht schlecht - es sind nur ihre Taten (c).
    http://www.sexgott-or-not.com/?test=428054
  3. Hi,

    man erlebt es ja eigentlich überall und von fast jedem Menschen: Mitleid.
    Am meisten natürlich mit total fremden Menschen

    wie bitte?? Nein, Mitleid kann ich nur für jemanden empfinden, der mir persönlich nahesteht.

    wird ein Taliban im Iraq erschossen oder ein Chinese in Berlin zusammengeschlagen.

    Dann bin ich vielleicht entrüstet, aber Mitleid ist etwas ganz anderes!

    Ok, erschossen werden oder auf die Fresse zu bekommen ist nicht gerade eine Schöne sache, aber wieso haben wir Mitleid mit diesen Personen die uns weder bekannt noch irgendwie nahe stehen?

    Haben wir das überhaupt?

    bevor wir uns gedanken um unser Umfeld machen leiden wir lieber mit Fremden Menschen.... aber wieso?

    Ich frage mich eher: WER empfindet das so? Was sind das für komische Leute?

    So long,
     Martin

    --
    Der Stress von heute ist die gute alte Zeit von morgen.
  4. Hallo DerIch!
          ^^^^^^

    Na, wenigstens einer ohne Leerzeichen, gell, eins unter mir? ;)

    Mitleid empfinde ich selten, wenn dann, nur für Menschen, die mir Leid tun (mit allen abwertenden Untertönen).

    Aber nicht selten Mitgefühl.

    Am meisten natürlich mit total fremden Menschen, wird ein Taliban im Iraq erschossen

    Wenn jemand umgebracht wurde, nützt weder Mitleid noch Mitgefühl. Höchstens kann man sich darüber entrüsten, wie Martin sagt.

    oder ein Chinese in Berlin zusammengeschlagen.

    In dem Fall würde die Entrüstung auch überwiegen, nicht nur weil (alle zusammen):

    I like Chineeeeeeese,
    they only come up to your kneeeeeeeees...

    " Die scheiß Amerikaner haben den armen talibanischen Jungen erschossen"

    Die bauen aber ziemlich oft Sch... in letzter Zeit... haben aber kein Privileg auf Sch...-bauen, andere sind auch sehr gut darin.

    oder " och der arme Chinese hat bestimmt von Nazis auf die Nase bekommen... dieser kleine arme Mensch."

    Mit dem Chinesen würde ich Mitgefühl teilen, mit den Nazis Mitleid...

    Das ist doch eigentlich nur Dummes getue... wieso gehen wir nicht ins städtische Krankenhaus und trösten Verunglückte oder Kranke die uns eigentlich näher stehen?

    Wer ist wir? Entscheidend für Dich ist immer, was Du für Dich für richtig hälst.

    Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
    Patrick

    --

    _ - jenseits vom delirium - _
    [link:hatehtehpehdoppelpunktslashslashwehwehwehpunktatomicminuseggspunktcomslash]
    Nichts ist unmöglich? Doch!
    Heute schon gegökt?
  5. Ich hatte Mitleid mit Bambi und Winnetou;-)

    Und ich hatte auch sehr viel Mitleid mit den 9/11 Opfern.

    Aber ich hatte wenig Mitleid mit den Flutopfern in Thailand, vielleicht bin ich deswegen ein schlechter Mensch, aber jeder hat nun mal seine persönlichen Ansichten und Gefühle, die sich allerdings durch Massenhypes manipulieren lassen. Sowohl in positiver Hinsicht als auch in negativer Hinsicht. Ein Beispiel Maddie: Tausende Kinde werden jährlich vermisst, und wenn man von einem solchen Kind hört, na ja schlimme Sache halt aber nicht mehr, denkt man. Wenn aber viele sich gegenseitig in Ihren Gefühlen hochstacheln, dann fangen sogar wildfremde Menschen an zu weinen. Da fragt man sich natürlich zwangsläufig warum erst dann? Genau so in anderem Zusammenhang bei irgenwelchen Stars. Viele haben am Anfang oft keinen Erfolg aber wenn dann eine kleine Masse anfängt die Person zu glorifizieren, entsteht oft sowas wie ein Kettenreaktion. Auch bei Fernsehserien, anders kann ich mir den Erfolg von Simpson+Southpark nicht erklären. ( Ja ich weiss, dass gerade Programmierer zu den Fans gehören, also meckert ruhig;-)

    Was mich persönlich stört sind die bekannten Hilforganistaionen, die 80% Ihrer Spendeneinnahmen zu Verwaltungszwecken gebrauchen um exorbitante Gehälter und unnötige Sachwerte zu bezahlen. Und vor allem stört mich daran, dass wenn irgendwo auf der Welt ein Dilemma herrscht und die eben erwähnte Manipulation in Sachen Mitleiderzeugung von den genannten Organistationen in aggresivster Verkaufsmanier(Extreme Bilder, usw.Moralische Drohungen) ausgenutzt wird. Da fragt man sich ob die wirklich noch Mitleid haben. Oder anders, ich kenne einen Bestatter sehr gut und der sagt " Klar ist es nicht richtig sich am Tod eines Menschen zu erfreuen aber er freutsich nun mal und für Ihn ist das ein Geschäft mit dem er aufgewachsen ist und klar ist seine Geschäftspolitik auch Mitleid zu heucheln, wo in Wahrheit keins ist"

    Elli

    1. Hallo.

      Ein Beispiel Maddie: Tausende Kinde werden jährlich vermisst, und wenn man von einem solchen Kind hört, na ja schlimme Sache halt aber nicht mehr, denkt man.

      So weit gehe ich mit dir absolut konform, wobei mich solche konkreten Einzelfälle inzwischen so wenig interessieren, dass ich mir Nachrichtensendungen inzwischen vollständig erspare.

      Wenn aber viele sich gegenseitig in Ihren Gefühlen hochstacheln, dann fangen sogar wildfremde Menschen an zu weinen. Da fragt man sich natürlich zwangsläufig warum erst dann?

      Aber schlimm ist, was darauf folgt: Viele erreichen dann nämlich ein Meta-Ebene, in der es nicht mehr um das Leid der Beteiligten geht, sondern hauptsächlich die bisherigen Reaktionen verurteilt oder verspottet werden. "Aber muss man denn deshalb gleich so ein Theater machen?", ist einfach keine angemessene Reaktion auf das Leid anderer. Dann doch besser nur ignorieren.
      MfG, at

  6. Ave!

    man erlebt es ja eigentlich überall und von fast jedem Menschen: Mitleid.
    Am meisten natürlich mit total fremden Menschen, wird ein Taliban im Iraq erschossen oder ein Chinese in Berlin zusammengeschlagen.
    Dann hört man es laut aus allen ecken und bei allen Gesprächen : " Die scheiß Amerikaner haben den armen talibanischen Jungen erschossen" oder " och der arme Chinese hat bestimmt von Nazis auf die Nase bekommen... dieser kleine arme Mensch."

    Und ich hatte auch sehr viel Mitleid mit den 9/11 Opfern.
    Aber ich hatte wenig Mitleid mit den Flutopfern in Thailand, vielleicht bin ich deswegen ein schlechter Mensch, aber jeder hat nun mal seine persönlichen Ansichten und Gefühle,

    Ich hab Mitleid für euch!

    Grüße aus H im R,
      Primus Enginus*

  7. Hi,

    http://en.wikipedia.org/wiki/KMFDM#Etymology

    MfG ChrisB

    --
    "The Internet: Technological marvel of marvels - but if you don't know *what* you're lookin' for on the Internet, it is nothing but a time-sucking vortex from hell."
  8. High!

    man erlebt es ja eigentlich überall und von fast jedem Menschen: Mitleid.
    Am meisten natürlich mit total fremden Menschen, wird ein Taliban im Iraq erschossen

    Im Irak gibt es keine Taliban... das Land, das du meinst, nennt sich Afghanistan!

    Bis bald im Khyberspace!

    Yadgar