Mit dem Wort »valide« gibts keine Unklarheiten im allgemeinen Sprachgebrauch, solange einem bewusst ist, dass es kein einmal fest definiertes, ultimatives Verfahren meint, sondern eben eine möglichst gute, aber unvollständige Prüfung der Standardkonformität. Ich sehe kein Problem dabei, das Wort so zu benutzen, und ich denke auch, dass das Wort so benutzt wird, wenn von »Validierung« und »Validator« gesprochen wird. Man sollte deshalb aber auch nicht erbsenzählerisch und äußerst technizistisch ein Sprechverbot aufstellen und das Wort »valide« verbannen, solange es nicht hunderprozentige Standardkonformität bedeutet.
Ich betrachte den W3C Tester wie auch die diversen Browser-Fehler-Konsolen als Debugging Tools. Der W3C Tester mag die Qualität haben, dass du ihm ein bestimmtes Lexikon wählen kannst. In der Praxis ist das aber irrelevant, weil das Lexikon der konkreten Browser genau so gut ist. "Valides" CSS ist ja nicht das Ziel, sondern effektives CSS.
Wenn ich dabei ein paar MSIE Sonderregeln anführe, die der CSS Validator nicht kennt, die aber effektiv nicht zur Invalidität des CSS insgesamt führen, weil CSS mit Fehlertoleranz konzipiert wurde, dann betone ich die praktische Seite von CSS.
Ob ich nun den W3C Validator oder die Browser-Fehlerkonsole zu Hilfe nehme, damit ich Typos von Absicht unterschieden kann... mir ist letzteres lieber.
Ich habe diese kleine Kontroverse eröffnet weil du gerne eine "valide" Version wolltest (MSIE Eigenschaften bleiben ausgesondert). Andere Stimmen wollten nicht die Fehlerkonsole voller Nachrichten. Ich habe da spöttisch eingeworfen: Auch Opera motzt über -moz-some-prop.
Die Vorstellung von einem CSS, dass auf einer utopischen Instanz abgesegnet sei, ist für mich Praxisfern. Ich lese CSS mit Verstand. ich lasse es mir nicht ungelesen in eine Note einpacken.