Der Martin: Wirkungsmechanismen von Werbung

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Hi,

Du bist ein Individualist, du weißt das und du genießt es nicht nur, sondern du genießt besonders, immer wieder darauf hinzuweisen. Oder anders: Du hast deine Stellung als Sonderling -- in diesem Zusammenhang ein Begriff ohne wertende Absicht -- nicht nur akzeptiert, sondern kultivierst sie regelrecht.

diese Psychoanalyse ist zu einem gewissen Teil richtig. Ja, ich bin ein Individualist, und ich lege Wert darauf; und ja, ich *möchte* mich von der Masse abheben.

Sich darüber zu wundern, ist Teil dieser Kultur, Teil deines Spiels -- und wahrscheinlich der interessanteste Teil, denn Individualist zu sein allein, wäre dir nicht individuell genug.

Diesen Teil des Persönlichkeitsprofils halte ich für übertrieben. Es ist mir egal, ob andere meine Marotten wahrnehmen oder nicht. Ich reagiere nur dann verärgert, wenn ich mit meinen untypischen Verhaltensweisen oder Meinungen eingeschränkt werde. Solange ich tun und denken kann, was ich will, ist es mir auch egal, ob andere das wahrnehmen oder nicht.

... und du bist schon fast derart prototypisch, dass man deinen Konsumtypen nach dir benennen sollte.

Der Rebell? Der Aufsässige? Der Nonkonformistentyp? ;-)

[schlechter Service bei VW]
Ich kenne ähnliche Geschichten. Wenn bei einem beauftragten Ölwechsel zwar nicht das Öl, wohl aber der mit einem Werbeaufdruck eines Wettbewerbers versehene Kennzeichenträger gewechselt wird, erübrigen sich alle weiteren Fragen.

Das habe ich nicht erlebt - dafür aber Arbeiten, die für teures Geld auf der Rechnung standen und selbst für mich als Laien klar erkennbar nicht ausgeführt wurden, z.B. das Auffüllen des Scheibenwaschbehälters mit der entsprechenden Frostschutzmischung.

Ein rationaler, wertkonservativer, vorgeblich etwas weltfremder und stark selbstreferentieller Extrem-Individualist zu sein, ist schließlich kein Makel

Siehst du mich tatsächlich als weltfremd? Das ist die einzige der aufgezählten Eigenschaften, die ich dementieren würde.

zumal diese Kombination von Eigenschaften eine mindestens überdurchschnittliche Intelligenz nahelegt, wenn nicht sogar voraussetzt.

Na, wenigstens *etwas* Positives.

Sollte dir meine laienhafte Psychoanalyse aber zu weit gehen, lass es mich bitte wissen. Nichts liegt mir ferner als dir zu nahe zu treten.

Nein, ist schon okay, ich habe ein dickes Fell. Ehrlich und geradeaus ist mir lieber, als wenn jemand sich aus reiner Höflichkeit zurückhält oder gar lügt. Nur wenn ich weiß, was andere an mir kritisieren, kann ich es eventuell ändern.

Je regelmäßiger man eine bestimmte Strecke fährst, desto weniger achtet man auf das Verkehrsgeschehen.
Ist das so? Das wäre aber schlimm.
Verkehrspsychologen haben das geschilderte Verhalten bereits vor einiger Zeit festgestellt und plausibel begründet.

Das klingt nicht gut. Ich werde meine Fahrweise und meine Aufmerksamkeit kritisch in Frage stellen müssen.

Gute Nacht erstmal,
Danke, die hatte ich. Du hoffentlich auch.

Ja, nur eben zu kurz. Wie üblich.

Ciao,
 Martin

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Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.