molily: Usability: Erwartungskonformität

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Ebenso haben wir uns in jahrelanger Gewöhnung an das Internet darauf eingeschossen, dass man durch Klicken auf einen Link eine neue Seite aufruft

Das ist schlicht eine Behauptung. Hyperlinks werden nämlich genauso jahrelang dazu benutzt werden, JavaScript-Aktionen zu triggern. Da kann ich dir tausende Beispiele von großen Sites und populären Webanwendungen nennen. Das ließe genauso den Schluss zu, dass Hyperlink = JavaScript-Aktion den Leuten hinreichend bekannt und geläufig ist.

Hier werden ja gerne Formular-Buttons als Alternative gepriesen. Nun: Dass Formular-Buttons in den meisten Fällen dazu benutzt werden, Formulare abzusenden und damit eine neue Seite aufzurufen, macht sie, nur weil sie angeblich semantisch besser geeignet sind, auch nicht gerade prädestiniert. Insofern gibt es gar kein UI-Pattern, was nicht in irgendeiner Weise mit Bedeutung »vorbelastet« ist. Aber es ist gerade Sinn der Sache, eine bekannte UI-Control zu verwenden.

Wenn jemand mit solchen Konventionen bricht

Es ist keine Konvention. Die Konvention lautet nämlich seit Erfindung von JavaScript, a zu missbrauchen. Das kann man sehen, wie man will, aber 14 Jahre nach JavaScript-Erfindung und 4-5 Jahre nach dem Boom von Ajax-Webanwendungen plötzlich zu behaupten, die User seien völlig darauf eingeschossen, dass a immer ein klassischer Hyperlink bedeutet und es würde »nicht verstanden, nicht angenommen«, ist unhaltbar.

Sofern hier keine empirischen oder zumindest plausiblen und stimmigen Argumente genannt werden, sehe ich keinen Grund, wieso man nicht machen sollte, was breiter Usus ist. Ich würde sogar behaupten, dass es die am häufigsten verbreitete Methode ist, Links (bzw. dem Schema blauer Text mit Unterstrich) eine JS-Funktionalität zu geben im Vergleich zu anderen Elementen.

Mathias