Der Martin: Internetanschluss in Deutschland

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n'Abend!

»»  Ich wohne hier in einer Wohngemeinschaft mit Gemeinschafts-Kabelanschluss (den ich über die Nebenkosten anteilig mitbezahlen muss, ob ich ihn nutze oder nicht)
Hast Du Dich darüber mal beim Mieterverein beraten lassen? So weit ich weiß, kann Dich niemand zwingen, für Kabelfernsehen zu bezahlen, wenn Du es nicht haben willst.

da magst du Recht haben - aber der Anteil, den ich zu zahlen habe, liegt in der Größenordnung von 10EUR/Jahr. Da kann ich lange Kabel-fernsehen, bis sich eine eigene Sat-Anlage amortisiert hat. Insofern bin ich mit der bestehenden Lösung schon recht zufrieden.

»» Dass die Kabelnetzbetreiber ihrerseits die Programme meist via Satellit empfangen, ist mir klar. Aber die benutzen auch eine etwas bessere Technik als einen billigen 60cm-Spiegel.
Und genau in dem Punkt liegst Du für Hamburg falsch. Wie groß der Spiegel ist, weiß ich nicht. Aber ...
»» Daher sind sie in der Lage, noch ein vernünftiges Signal zu empfangen, während so manche private Sat-Anlage schon nichts mehr sieht.
... genau in diesem Punkt irrst Du dich gewaltig. Leider. Die Empfangsqualität ist nicht besser als eine durchschnittliche Astra-Analog-Installation.

Okay, dann habe ich mit der Infrastruktur von KabelBW wohl das bessere Los gezogen. Da kann fast die Welt untergehen - Kabel-TV läuft. Analog manchmal mit einem leichten Bildrauschen, digital unbeeindruckt.

»» Ja. Trotzdem bleibt die spannende Frage, auf wieviele Programme die verfügbare Bandbreite aufgeteilt wird. Ich habe eben mal die Kanaltabelle meines Anbieters KabelBW durchgesehen und festgestellt, dass sich zwischen fünf und acht TV-Programme einen Träger teilen (Bandbreite 8MHz, überwiegend QAM256, ein paar Kanäle nur QAM64). Keine Ahnung, wie das Gedränge auf einem Astra-Transponder ist ...
Das läßt sich herausfinden: Astra Senderlisten (nach Frequenz). Typisch irgendwas zwischen 5 und 8 Programme pro Transponder.

Also etwa gleichviel Programme bei fünffacher Bandbreite und etwa dreifacher Symbolrate. Zwar ist der Anteil der Fehlerkorrekturdaten bei DVB-S deutlich höher, aber unterm Strich bleibt vermutlich doch eine höhere Netto-Bitrate pro Programm.

»» Ich habe die ersten ein, zwei Jahre in dieser Wohnung auch nur analog (Kabel) ferngesehen und dachte mir irgendwann, Mensch, ein Digital-Receiver wäre doch auch mal eine feine Sache. Das war mir dann irgendwann die Investition von ca. 50EUR wert. Da mich die bessere Empfangsqualität und das größere Programmangebot überzeugt haben, kam nach einiger Zeit auch noch eine DVB-C-Karte für den HTPC dazu, der nun den konventionellen Videorecorder vollständig ersetzt.
Und du zahlst jeden Monat Kabelgebühren. Ich nicht.

Jedes Jahr. Und einen verschwindend geringen Betrag. Einen Einzelanschluss würde ich mir dagegen nicht leisten wollen.

Und es ist eigentlich recht leicht einzusehen. [...] Am Ausgang des Verstärkers erhält man also ein stärkeres Signal, aber das Verhältnis von Signal zum unerwünschten Rauschen (Signal to Noise Ratio, SNR oder S/N) wird schlechter.
Richtig schlimm wird es natürlich, wenn jemand ein schlechtes Signal (schwach + schlechtes SNR) übermäßig verstärkt und anschließend wieder massiv dämpft, oder im ganz dummen Fall sogar erst dämpft und dann massiv verstärkt. Das Signal wird immer weniger, bis es im Rauschen untergeht.

Mir brauchst du das nicht zu erklären - als langjähriger Elektronik-Bastler mit etwas Grundlagen der Nachrichtentechnik und Praxiserfahrung aus dem Amateurfunk ist mir das bestens vertraut.

Und trotzdem ist im analogen Kabelfernsehen fast immer reichlich Rauschen zu sehen, selbst bei einer vorbildlichen Installation im Haus.

Kann ich nicht bestätigen, das ist hier so, wie man es sich wünscht.

Ich kenne die Installation in meiner vorherigen und in meiner aktuellen Wohnung. [...] Die gesamte Anlage, die sich über mehrere kleine Straßen erstreckt, müßte komplett neu durchgerechnet, durchgemessen, und mit anderen, weniger stark dämpfenden Komponenten neu aufgebaut werden, mit Verstärkern nur dort, wo sie absolut unumgänglich sind.

Klarer Fall von "dumm g'loffa".

Ergebnis: Die Sat-Spiegel in der Siedlung vermehren sich wie die Karnickel, denn eine nagelneue Anlage wird nicht saniert.

Logisch.

»» Interessant. Ich habe mit meinem Kabelempfang noch nie einen "echten" Ausfall gehabt; nur wenn über großen Teilen von BaWü Sturm und Gewitter tobten, war der Empfang gelegentlich etwas gestört.
Das kommt hier noch erschwerend hinzu: Wenn die Bildqualität (vermutlich gemessen anhand des Empfangspegels) unter einen bestimmten Wert fällt, wird gnadenlos auf einen Testbild-Generator umgeschaltet.

Hab ich hier noch nicht erlebt, dafür aber beim Sat-Receiver an meinem alten Wohnort.

Ein 80er-Spiegel hat einen geringeren Öffnungswinkel als ein 60er, der muß also genauer auf den Astra eingestellt werden.

Danke für diesen Hinweis, das war mir neu.

Bei alten Anlagen wachsen auch gelegentlich mal Bäume in die Blickrichtung zwischen Spiegel und Satellit.

Nicht nur bei alten ...
Mehrere hohe Birken direkt vor meinem Balkon sind ein schwerwiegender Grund, warum eine Sat-Antenne am Balkon (einzig möglicher Montageort) hier völlig sinnlos wäre. Bestenfalls im Winter, wenn die Bäume ohne Laub dastehen, hätte ich *vielleicht* Chancen auf Sat-Empfang.

Gute Nacht erstmal,
 Martin

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Die letzten Worte des Helden:
Feigling! Traust dich ja doch nicht!