Moin,
Wenn wir schon beim Suggerieren sind ... dass branchenspezifisches Vokabular nicht immer verstanden wird, und man Branchenfremden gegenüber zumindest eine Begriffsbedeutung zukommen lassen sollte, dagegen habe ich ja nichts einzuwenden, aber muss man das mit einem Begriff kritisieren, mit dem man eine schwere Schädigung des Gehirns assoziiert?
warum nicht? - Ebenso wie man etwas gereizt ausruft: Welcher Gehirnamputierte hat ausgerechnet da sein Fahrrad abgestellt? Durch diese bewusst überzogene polemische Formulierung bringt man die Entrüstung zum Ausdruck, die bei rein sachlicher Formulierung einer Frage oder Feststellung nicht deutlich wird (vor allem nicht im schriftlichen Verkehr).
Und nein, "Branchenfremden gegenüber zumindest eine Begriffsbedeutung zukommen lassen" ist hier zwar auch notwendig, aber dazu kommt es möglicherweise gar nicht, weil der Laie aufgrund der ungeschickt gewählten Fachausdrücke ja schon glaubt, er habe verstanden. Eine Begriffserklärung ist bei Ausdrücken angebracht, die in der Alltagssprache fremd sind. Fachtermini, die mit der Alltagssprache kollidieren, sollten aber wegen der hohen Gefahr von Missverständnissen von vornherein vermieden werden.
Das mag ja alles sein. Wer auch immer den Begriff in der Branche eingeführt hatte, wird seinen Grund gehabt haben. Vielleicht, dass "Anschließen" einfach zu ungenau/unspezifisch ist. Das reine Verbinden des Kabels mit einer Dose oder einem Verteiler stellt ja noch keinen Anschluss her.
Doch, zwischen Kabel und Dose schon. Das zu einem funktionierenden Telefonanschluss noch mehr erforderlich ist, steht auf einem anderen Blatt.
Möglicherweise kommt es auch von der Redewendung "Strom liegt an".
Strom liegt nicht an - *Spannung* liegt an. Strom fließt (oder auch nicht, wenn nichts angeschlossen ist).
Ciao,
Martin
Die junge Ehefrau weint sichbei ihrer Mutter aus:
Er hat gesagt, ich soll mich zum Teufel scheren! - Und da kommst du ausgerechnet zu mir?!