Der Martin: Mit dem Material umgehen

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Moin,

Ein heckgetriebenes Fahrzeug
[...]
* hat auch ohne Sperrdifferential noch eine Anfahrhilfe: Die halb angezogene Feststellbremse
Die braucht man beim Frontantrieb nicht ;)

ich hätte mir eine solche Hilfe im Winter schon oft gewünscht. Gerade, wenn man mal wieder an einer leichten Steigung halten musste und dann feststellt, dass das rechte Vorderrad (Antriebsrad) auf glattem Eis steht.
Mit Heckantrieb würde ich einfach die Handbremse lauwarm auf die erste Raste anziehen, und dann gefühlvoll anfahren; dann bekomme ich aufs linke Rad immerhin soviel Drehmoment, wie die Bremse rechts auch aufzehrt.
Beim Frontantrieb kann ich ersatzweise versuchen, einzukuppeln bis das rechte Rad durchdreht, und dann sanft auf die Bremse treten. Sehr gefühlvoll, damit man nicht gleich den Motor abwürgt. Das ist eine ziemliche Fuß-Fummelei.

* ist in Kurven gutmütiger, wenn's etwas glatt wird, während ein Fronttriebler in der Situation
   kaum noch beherrschbar ist
Das ist nicht richtig, bei einem Heckgetriebenen Fahrzeug überholt dich das heck relativ schnell wenn du nicht aufpasst, bei einem Frontantrieb fährst du höchstens geradeaus.

Die Tendenz ist genau richtig beschrieben: Beim Fahrzeug mit dem Heckantrieb bricht das Heck aus, das Fahrzeug dreht sich also in die Kruve hinein. Gaswegnehmen, noch besser auskuppeln, und etwas gegenlenken, und die Welt ist wieder in Ordnung. Das geht quasi intuitiv.
Der Fronttriebler schiebt über die eingeschlagenen Vorderräder geradeaus, da kannst du gegenlenken wie du willst. Da musst du erstmal die Lenkung geradeaus stellen, abwarten, dass die Vorderräder wieder etwas Seitenführung aufbauen, und kannst erst dann wieder sanft einlenken. Bis dahin bist du aber womöglich schon in der Böschung gelandet.

Nö, bei etwas glatten Straßen ist mir Papas Mercedes mit Heckantrieb eines der liebsten Fahrzeuge. Und das war auch schon so, bevor diese Autos ESP serienmäßig hatten. Auch ein uralter 200D, Baujahr 1980, machte im Winter mehr Spaß und war besser zu beherrschen als mein damaliger 50PS-Polo.
Oder ein großer LKW. Nur das Fahren mit Hänger ist bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht schön. :-)

Mir fällt nur eine Situation ein, in der Frontantrieb einen kleinen Vorteil hat: Im tiefen Schnee.
Das sowieso ;) aber bei den Mengen Salz die heutzutage auf die Straßen gekippt werden, gibts leider kaum noch schöne Schneefahrbahnen.

Es soll ja Leute geben, die gern verbotenerweise Forst- und Wirtschaftswege oder Anliegerstraßen fahren ...
Hab ich früher auch gern gemacht, aber nachdem zwei meiner Freunde kurz nacheinander genau dafür ein Bußgeld zahlen durften, hab ich mir das auch abgewöhnt.

Ciao,
 Martin

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Programmierer (m), seltener auch P~in (w):
Irdische, i.a. humanoide Lebensform, die in einem komplizierten biochemischen Prozess Kaffee, Cola und Pizza in maschinenlesbaren Programmcode umwandelt.
P~ bilden gelegentlich mit ihresgleichen kleine Gruppen, sogenannte Communities, sind aber ansonsten meist scheue Einzelgänger.
P~ sind vorwiegend nachtaktiv und ohne technische Hilfsmittel nur eingeschränkt lebensfähig.
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(