karsten76: Objektorientierte Programmierung: Wo macht das richtig Sinn?

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Hallo Peter,

ich habe mir den anderen Thread mal angeschaut und finde die meisten Betrachtungsweisen zu komplex. Die Beschreibung dieses Buchs vermittelt mir den Eindruck, dass hier unbedingt ein provokatives Thema gefunden werden sollte um ein Buch zu verkaufen. Den Sinn von Objektorientierung hat Herr Orlik aber nicht verstanden.

Ich denke der ursprüngliche Ansatz von OOP ist es dem Programm-Code Struktur und Organisation zu verleihen.
Was an Maschinen-Code herauskommt bestimmt der Compiler und hat mit OOP nichts zu tun.

OOP vereinfacht das Programmieren indem es der menschlichen Denkweise entgegen kommt, schliesslich leben wir in einer Welt von Objekten. OOP vereinfacht es, große Projekte mit vielen Modulen und Bibliotheken zu organisieren und ist eigentlich nur eine, meiner Meinung nach sehr effiziente, Krücke für den Softwareentwickler. Ich habe mit C, C++ programmiert und arbeite jetzt mit C#. Allein die Intellisense-Unterstützung (IDE-abhängig) in der Objektorientierung ist Gold wert. Man stelle sich vor, aus tausenden von C-Methoden des API muss die eine benötigte gefunden werden (meistens haben die auch noch unmögliche Namen). Im Gegensatz dazu werden die Methoden bei C++ und C# in Objekten und Namespaces organisiert und sind durch sinnvolle Namensgebung leicht auffindbar.

Und noch etwas anderes. C ist keine objektorientierte Sprache, kennt aber doch die Definition von Strukturen, das heißt, dass der Speicher als Objektblock zugeteilt wird, entweder auf dem Stack oder im
dynamischen Speicher. Damit wurden auch hier schon Grundlagen zur Objektorientierung gelegt.

Was neuere Bestrebungen zur sogenannten Funktionalen Programmierung angeht sehe ich nicht, dass die Objektorientierung damit aufgegeben wird. Vielmehr wird diese erweitert und bereichert für effizienten Code auf Mehrkern-Prozessoren.

MfG