n'Abend!
Ich hätte gern *eine* regionale und *eine* zentrale Verwaltungsebene - mehr nicht!
Ja, ich bin auch sehr froh, dass unser Mehrfamilienhaus Wohnungen hat mit Türen.
im Harz soll's auch schön sein. (Hä?)
Das Sonnensystem ist mein Haus, aber die Erde ist meine Wohnung.
Und die Saturner, Marsianer und Jupiteraner sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Die kenne ich nicht und möchte sie nicht allein deswegen ausgrenzen.
Dieses abgrenzende Denken ist auf unterschiedlichen Ebenen weit verbreitet.
Ja, und Ausländerhass ist eine der bekanntesten Erscheinungsformen. Findest du das gut? Ich nicht. Mir ist es egal, ob mein Gegenüber aus Deutschland, der Ukraine, Argentinien, Polen, der Mongolei oder vom Mars kommt - wenn ich mit dieser Person zu tun habe, sehe ich die Person, und nicht einen Angehörigen irgendeines Staates.
Stephen Hawking warnt vor einer Kontaktaufnahme mit Ausserirdischen, denn das würde wohl genau so schädlich sein wie die Landung von Christopher Kolumbus in Amerika für die dortigen Ureinwohner, neuerdings "erste (einwandernde) Nation" genannt, um die Landnahme durch die "zweite (einwandernde) Nation" zu rechtfertigen.
Eine friedliche (d.h. auf gegenseitigem Willen beruhende) Vermischung von Völkern finde ich aber sehr begrüßenswert. Was ich ablehne, ist die Eingliederung, Unterdrückung oder Umerziehung durch Zwang (Kreuzzüge, Kolonialisierung, Missionierung, "Friedenstruppen").
Wenn auch der Staat nicht existiert: Regiert werden muss, denn es braucht wenigstens einige Gesetze beispielsweise zur Regelung sozialer Normen.
Dazu braucht es nicht unbedingt Gesetze, gesunder Menschenverstand könnte ausreichen. Völker in entlegenen Teilen der Welt, die unsere europäische Vorstellung von gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehen können, würden auch auf Gesetze nicht viel geben. Auf der anderen Seite sind aber gerade Völker, die wir so hochnäsig "weniger entwickelt" nennen, uns menschlich oft weit voraus.
Damit will ich nicht propagieren, dass wir jetzt alle in der afrikanischen Steppe leben sollen - aber die dort heimischen Völker leben im Einklang mit der Natur und sich selbst. Ähnliches gilt für die wenigen noch existierenden Indianerstämme Nordamerikas, oder die Maori in Neuseeland, oder die australischen Aborigines.
Daten lassen sich oft sehr gut in einer hierarchischen, baumartigen Struktur mit immer kleiner werdenden Unterteilungen organisieren. Menschen nicht.
Individuen erwerbem unterschiedliche Merkmale an verschiedenen Orten.
Sie bekommen Eindrücke, bilden Meinungen und Vorlieben. Als Merkmale zur Unterscheidung würde ich das nicht heranziehen.
Menschen sind einerseits Individuen, und Menschen bilden andererseits eine Masse. Dazwischen weitere Unterteilungen zu treffen, die sich nicht an Merkmalen dieser Individuen orientieren, finde ich nicht angebracht.
Ich stelle mir das grad vor. Nach der Auflösung von Staaten, Regierungsbezirken und anderen zwischengeschobenen Verwaltungsbezirken müsste der korrekte Betrieb von Schneescootern wohl über die Menschenrechte geregelt werden
Nö. Nur da, wo der Einsatz solcher Geräte überhaupt ein Thema ist, könnte er lokal geregelt sein.
Der andere Punkt ist dann die Mengenlehre. Ein männlicher schneescooterfahrender, verheirateter dänischer Mensch aus der grönländischen Provinz gehört gleichzeitig zu sieben verschiedenen Gruppen
Ja und?
wenn er ausserdem nichtehelicher, nur auf Druck Alimente zahlender Vater eines gentechnisch veränderten Sohnes ist, gehört er sogar zu 12 verschiedenen Gruppen, und fast jede Gruppe benötigt ihre Gesetze, falls nicht alles drunter und drüber gehen soll.
Ja und?
Gesetze in dem Kontext, für den sie vorgesehen und sinnvoll sind. So soll es doch sein. Und dass die in Grönland lebenden Dänen andere Regeln für die Verarbeitung von Lebensmitteln haben als die in Dänemark lebenden Dänen, wäre für mich einleuchtend (nur so als Beispiel).
Aber um wieder Ausgangspunkt zurückzukommen: Auf heutige "deutsche" Verhältnisse übertragen hieße das, entweder so konsequent zu sein und jedem Bundesland wieder seine vollständige eigene Souveränität zu gewähren, die ihm aus historischen Erwägungen vielleicht zusteht, oder aber dieses Provinzdenken über Bord zu werfen und wirklich zu akzeptieren, dass wir alle zur Organisation "Deutschland" gehören. Ohne Extrawürste auf halbem Weg.
Ciao,
Martin
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat den ganzen Tag Gelegenheit, sich zu entfalten.