Der Martin: OT: Stereoanlage für ältere Dame

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Hallo,

Eine 8GB-Speicherkarte fasst locker das Äquivalent von 50..80CDs als mp3-Dateien. Viel größer ist vermutlich der Fundus an vorhandenen Tonkonserven auch nicht.
Richtig. Da braucht's "nur" noch einen Freiwilligen, der ein paar kg Tonkonserven digitalisiert und auf die Karte schreibt.

ja, bei ein paar Dutzend CDs wäre das kein Problem; bei analogen Cassetten wird das allerdings eine zeitraubende Angelegenheit, weil man -ebenso wie beim Digitalisieren von LPs- die optimale Aussteuerung meistens für jede Cassette/LP erneut wieder ermitteln muss.

Die Frage ist, wie anspruchsvoll das Gehör der Dame (noch) ist. Eine 60W-Endstufe, die gerade so im "Standgas" fährt, erreicht meist eine erheblich bessere Qualität und einen ausgewogeneren Klang als eine kleine 5W-Endstufe, die auf dem letzten Loch pfeift.
Richtig, wobei das noch nicht die ganze Wahrheit ist. Endstufen bekommt man heutzutage ohne viel Mühe so linear, dass man sehr viel Meßtechnik braucht, um Unlinearitäten zu finden.

Naja, es gibt viele Effekte, die man unter dem Begriff "Unlinearität" zusammenfasst.

Bei Lautsprechern sieht das viel gruseliger aus, kommt dann noch ein Gehäuse dazu und eine passive Frequenzweiche, wird es richtig wild. Die Kunst ist also nicht die Endstufe, sondern die Lautsprecherbox. Zu allem Übel hängt auch noch der Raum als "Last" am Lautsprecher.

Das ist aber meistens gerade das Gute daran. Der Raum gibt der Musik ja erst einen individuellen Klang (der Lautsprecher auch, aber das ist meist weniger erwünscht). Die weiter unten erwähnten Kopfhörer produzieren dagegen meistens einen ziemlich langweiligen, sterilen Sound, eben *weil* der Einfluss der Raumakustik wegfällt.

Die pragmatischere Lösung ist ein Schaltnetzteil, dass die Versorgungsspannung schnell nachregeln kann, wenn man viel Aufwand treibt, sogar an die gewünschte Lautstärke anpassen kann.

Den Gedanken kann man noch weiter treiben, indem man ...

Der Extremfall ist die "Klasse-D"-Endstufe, letztlich ein Schaltnetzteil, dessen Ausgangs-Sollwert direkt durch die NF bestimmt wird.

Ah, ich hätte nur weiterlesen müssen. ;-)
Genau die Class-D-Endstufen wollte ich als raffiniertes Produkt erwähnen.

[...] höchstens, dass der Einschaltknack oder nach ein paar Jahren das Kratzen des Lautstärke-Potis unglaublich laut ausfallen kann.
Wobei Einschalt-Knack und kratzende Potis Zeichen von billiger, veralteter Technik sind.

Nein, keineswegs von veralteter Technik, sondern höchstens gealterter Technik.

Den Einschalt-Knack kann man ziemlich einfach mit einem Relais und ggf. einem Dummy-Widerstand erschlagen

Das wird zwar oft mit leidlichem Erfolg versucht; ob der laute Knack nun aber durch das Einschalten des Netzteils entsteht, wenn die Endstufe sich aufrappelt, oder durch das Relais, das den Lautsprecher schließlich auf den nie ganz ruhestromfreien Ausgang aufschaltet, ist für den Effekt ziemlich egal. Man hat also die Wahl zwischen einem harten "Knack" bei verzögerter Lautsprecher-Aufschaltung oder prellendem Netzschalter, oder einem mehr oder weniger sanften "Plopp", wenn die Endstufe ihren Arbeitspunkt einnimmt.

Und Lautstärke-Potis sind dank Fernbedienung und einigen cleveren ICs (angefangen bei elektronischen Potis, dann komplett elektronische Lautstärke- und Klangregelung, und schließlich DSPs mit A/D- und D/A-Wandlern) ziemlich ausgerottet.

Leider. Ich habe an meiner Hifi-Anlage noch ein echtes Drehpoti für die Lautstärke (allerdings motorgetrieben und fernbedienbar, was ich fast nie nutze), und darauf möchte ich auch nicht verzichten. Versuch mal, mit einer herkömmlichen Fernbedienung, die nur [+] und [-] für die Lautstärke kennt, schnell die Lautstärke um zwei Drittel zu reduzieren, weil das Telefon klingelt. Es geht nicht, du brauchst ein paar Sekunden! Beim Drehknopf dagegen ein Griff und eine schnelle Drehung aus dem Handgelenk; ganz abgesehen davon, dass ich die Lautstärke mit einem Poti vor allem im Bereich von Zimmerlautstärke feinfühliger einstellen kann, als es mit der gestuften quasidigitalen Einstellung je möglich ist.

Ciao,
 Martin

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