Moin Moin!
Den Einschalt-Knack kann man ziemlich einfach mit einem Relais und ggf. einem Dummy-Widerstand erschlagen
Das wird zwar oft mit leidlichem Erfolg versucht; ob der laute Knack nun aber durch das Einschalten des Netzteils entsteht, wenn die Endstufe sich aufrappelt, oder durch das Relais, das den Lautsprecher schließlich auf den nie ganz ruhestromfreien Ausgang aufschaltet, ist für den Effekt ziemlich egal. Man hat also die Wahl zwischen einem harten "Knack" bei verzögerter Lautsprecher-Aufschaltung oder prellendem Netzschalter, oder einem mehr oder weniger sanften "Plopp", wenn die Endstufe ihren Arbeitspunkt einnimmt.
Da habe ich definitiv lieber den leisen Plopp, der den Lautsprecher nicht bis zum Anschlag prügelt.
Bei modernen Endstufen, zum Beispiel in Fernsehern und Kompaktanlagen, hat sich das Knacken und Ploppen in den letzten 20 oder 30 Jahren deutlich verbessert, auch ohne dass ein Lautsprecher-Relais im Spiel ist. Offenbar hat man das Einschaltverhalten der Endstufen ziemlich gut in den Griff bekommen.
Und Lautstärke-Potis sind dank Fernbedienung und einigen cleveren ICs (angefangen bei elektronischen Potis, dann komplett elektronische Lautstärke- und Klangregelung, und schließlich DSPs mit A/D- und D/A-Wandlern) ziemlich ausgerottet.
Leider. Ich habe an meiner Hifi-Anlage noch ein echtes Drehpoti für die Lautstärke (allerdings motorgetrieben und fernbedienbar, was ich fast nie nutze), und darauf möchte ich auch nicht verzichten. Versuch mal, mit einer herkömmlichen Fernbedienung, die nur [+] und [-] für die Lautstärke kennt, schnell die Lautstärke um zwei Drittel zu reduzieren, weil das Telefon klingelt.
Gegenargument: Die Motoren brauchen etwas Zeit zum Anlaufen, und laufen auch noch etwas nach. Ganz genau auf einen Punkt zu steuern ist da nicht ganz einfach.
Es geht nicht, du brauchst ein paar Sekunden! Beim Drehknopf dagegen ein Griff und eine schnelle Drehung aus dem Handgelenk;
Und per Motor dauert es deutlich länger.
Die meisten Anlagen, die mir in den letzten Jahren vor die Nase gekommen sind, haben eine Mute-Funktion, die bringt schlagartig Ruhe, ohne die "optimale" Lautstärke zu verlieren.
Natürlich ist Ruhe etwas anderes als 1/3 der Original-Lautstärke, aber das ist mittlerweile nur noch Software. Mein Autoradio hat für Mute eine eigens einstellbare Lautstärke. So merkt man am (optional einstellbaren) Gebrabbel im Hintergrund, dass das Radio nicht aus, sondern nur "stumm" ist. Sehr angenehm, denn ich sehe mein Radio normalerweise nicht.
Einen ähnlichen Effekt hat man (unerwünschterweise) auch bei vielen Fernsehern, die die Lautstärke nicht komplett auf 0 regeln können. 0 ist bei ihnen einfach nur die maximale Dämpfung, aber der Eingang der Endstufe ist nicht ganz signalfrei.
ganz abgesehen davon, dass ich die Lautstärke mit einem Poti vor allem im Bereich von Zimmerlautstärke feinfühliger einstellen kann, als es mit der gestuften quasidigitalen Einstellung je möglich ist.
Das ist tatsächlich ein Problem der (billigen) digitalen Regelungen. Mein erster Farbfernseher hatte exakt 16 Lautstärkestufen, dank der schlappen Endstufen war das aber kein großes Problem. Die 16 Stufen findet man auch heute noch bei billigen DVD-Playern und Set-Top-Boxen. Gängiger dürften aber 25, 50, 100, 128 oder 256 Stufen sein. Klar, gegen ein Poti mit rund 10.000 Schritten über 270° ist damit nicht anzustinken, aber 10.000 Schritte kannst Du nicht mehr wahrnehmen.
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".