Moin!
Nein. Die Chance ist, nimmt das Ergebnis als zufällig an, bei jedem Wurf gleich. Dies ist eine Grundregeln der Statistik.
Wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Der einzelne Wurf ist unabhängig von den vorangehenden Würfen und hat immer die gleiche Wahrscheinlichkeit von 18/37 für Schwarz und Rot. (Wird die etwas komplizierte Zero-Regel berücksichtigt, wäre es 18,375/37). Rot-Schwarz ist deshalb genau so wahrscheinlich wie Rot-Rot.
Ich spreche aber von der Wahrscheinlichkeit des Farbwechsels bei einer Reihe von Würfen. Rot-Rot-Schwarz ist wahrscheinlicher als Rot-Rot-Rot, zum Spielen aber noch viel zu riskant. Nach 4 mal Rot (oder Schwarz) ist aber der Farbwechsel schon sehr wahrscheinlich, aber natürlich nicht sicher.
Damit erzeugst du aber ein Paradoxon: Wenn du drei Spiele am Tisch beobachtest und nur Rot siehst, ist für deinen Einsatz also Schwarz wahrscheinlicher geworden, während der Neuling, der sein erstes Spiel macht, nur eine 50:50-Chance hätte.
Damit die Varianten nicht so ausufern, mal kurzgehalten: Wenn man drei Spiele zu machen beabsichtigt, gibt es folgende Ergebnismöglichkeiten:
r-r-r
r-r-s
r-s-r
r-s-s
s-r-r
s-r-s
s-s-r
s-s-s
Weil jedes einzelne Spiel für Rot und Schwarz die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, wirst du mir vermutlich zustimmen, dass auch jede der denkbaren Dreierkombinationen mit der gleichen Wahrscheinlichkeit kommen könnte.
Insofern ist das zukünftige Spielereignis r-r-r gleichwahrscheinlich wie r-r-s, oder auch wie s-r-r.
Wieso sollen sich die Wahrscheinlichkeiten ändern, wenn man das Spiel beginnt. Wenn zweimal Rot gekommen ist, bleiben von allen eingangs als gleich wahrscheinlich eingestuften Möglichkeiten noch genau zwei Kombinationen übrig, nämlich r-r-r und r-r-s. Beide waren zu Beginn gleichwahrscheinlich, und sind es auch jetzt noch.
Du kannst aber davon ausgehen, dass du 6 oder 7 von 10 Spielen gewinnst, wenn du jeweils auf die andere Farbe setzt, nachdem eine Farbe 4 mal hintereinander gekommen ist. Verdoppeln darfst du nicht, du musst den Verlust einfach hinnehmen und auch eine grössere Anzahl Verluste hintereinander verkraften können. Nur auf lange Sicht funktioniert dies.
Das ist sachlich falsch und durch keine Mathematik begründbar. Aber du darfst gerne den Beweis versuchen anzutreten.
Es soll sich aber bitte niemand Illusionen machen, das ist viel Arbeit für wenig Geld und Spielfreude kommt da keine auf. Das ist auch der Grund, warum es für die Casinos kein Problem darstellt.
- Sven Rautenberg