Moin Moin!
RAID-1
Auf lange Zeit etwas verschwenderisch mit dem Platz. Höhere RAID-Level bringen mehr nutzbare Plattenkapazität. Dazu habe ich schon viel geschrieben, bemühe mal die Archivsuche. Kurz: Software RAID-5 für Daten, Software RAID 1 für das System.
Also hat der Fileserver 2 Festplatten, die gespiegelt werden. Und die Festplatte könnte man ggf. noch auf eine andere NAS-Festplatte in einem anderen Gebäude in bestimmten Intervallen kopieren.
Jau, das klingt ansatzweise nach einem Plan. rsync kennst Du? Das ist dafür ideal.
Erwähnte ich, dass Fileserver eine Pest sind?
Du hast Recht. Man müsste die Mitarbeiter erst dazu bringen (Was äußerst schwierig ist) eine gemeinsame Struktur einzuhalten.
Und vor allem hast Du keine brauchbare Suche über Fileserver. Gegen beides hilft ein Dokumentenmanagementsystem. Je nach DMS kannst Du da auch ganze Arbeitsabläufe unterbringen, bei denen ein Dokument vom einen zum anderen weitergereicht wird.
Der Witz an einer gut redundant ausgeführten Infrastruktur ist, dass BELIEBIGE Teile ausfallen dürfen. [...]
Ja, der Service regelt dann die ganze Struktur dahinter. D.h., ein Service müsste zur Sicherheit dann auch an mehreren Stellen erreichbar sein, falls einer ausfällt.
(Dann könnte auch unmittelbar das LAN-Kabel an der Workstation ausfallen, weswegen der Service nicht mehr erreichbar wäre. Wobei man ja hier wiederum zwei Netzwerkkarten und zwei LAN-Kabel nehmen könnte :-))
Hmmm, theoretisch ja. Aber eine Workstation ist idealerweise komplett austauschbar (Image-kompatible Systeme, keine Benutzerdaten auf der lokalen Platte), so dass ein betroffener Kollege einfach auf den nächsten freien Platz wechselt, und ein Supporter die kaputte Kiste entweder mit einem neuen Image bespielt oder stumpf gegen eine vorbereitete Reserve-Maschine tauscht.
desto mehr Komponenten man hat, desto mehr Wartung und Ausfallrisiko
Der Witz ist, dass man das Ausfallrisiko mit einplant. Wenn alles redundant ausgelegt ist, stört der Ausfall nicht. Der Ausfall startet nur den Routine-Workflow, ein defektes Teil auszutauschen, ggf. beim Hersteller zu reklamieren, und für neuen Ersatz zu sorgen.
Wobei es in unserem sehr kleinen Unternehmen nicht so von Bedeutung ist. (Ein Ausfall von 1-2 bzw. einen Tag wäre eigentlich fast verkraftbar, hauptsache man verliert die Daten nicht)
Richtig. Deswegen baut man in der Regel keine 100% redundante Infrastruktur. Nur die wirklich wichtigen Systeme hat man doppelt, wenn auch nicht zwingend beide gleichzeitig online.
VMware ESX ist da ein sehr angenehmes System, das zwar etwas Performance kostet, aber recht schmerzfrei erlaubt, virtuelle Maschinen (Fileserver, Mailserver, SVN-Server, Datenbank-Server) zwischen verschiedenen Rechnern hin und her zu schubsen. So kann man fast alle Dienste auf einige wenige leistungsfähige Maschinen packen, und bei Problemen einfach verschieben. Durch die Virtualisierung ist man sogar recht unabhängig von der realen Hardware.
[...]
Ohne DMS bzw. Metadaten wird man sehr schwierig eine gute Struktur hinkriegen. [....] (Bsp. sollen Rechnungen in der Buchhaltung liegen oder lieber in den jeweiligen Projekten/Kunden bezogen)
Ein (gutes) DMS kann Aliase für Dokumente anlegen, so erscheint ein Dokument, was in beide Strukturen paßt, in beiden Verzeichnissen.
Man wollte damals alle Dateien zentral an einer Stelle. Sprich, Thunderbird zieht die Emails runter. [...]
Dummer Ansatz. Besser: IMAP-Server, siehe vorheriges Posting.
Es muss auf jeden Fall später auch eine gute Emailverwaltung her. (Eigentlich noch viel mehr, aber ich will den Rahmen des Threads nicht sprengen)
Och, keine Sorge, das Forum hält eine Menge Text aus. (Irgendwann kommt meine Lieblingsmeldung: "Fehler -- Sie sind wohl etwas geschwätzig?")
Vorlagen also auch mit SVN.
Ja. Lustigerweise ist Kopieren in SVN (svn cp) fast kostenlos. SVN speichert nur Unterschiede, daher muß SVN nur neue Meta-Daten speichern.
Das schaue ich mir dann an, wie aussieht die Bilder handzuhaben.
Das ist nicht so schön wie Sourcecode. SVN kann mit Binaries umgehen, aber "svn diff" nörgelt immer nur rum,. In einigen SVN-Web-Frontends kann man etwas herumpatchen, und sich z.B. für Bilder einen visuellen Diff basteln. Das ist aber alles andere als trivial.
(Ein Grafiker hat schon eine Menge Bilder (als Vorlagen, Inspirationen usw.) in einen Ordner reingeknallt)
Bilder-Datenbank benutzen?
Wo packst Du die Issues (Bugs, Feature-Requests, ...) hin?
Vielen Dank. Issues wurden immer per Email, Telefon, Notizen geklärt und versucht abzuarbeiten. So ein Issuetracker ist natürlich sehr fein.
Ich halte so etwas für zwingend notwendig für jede Art von Software-Entwicklung. Allein schon, weil jeder Fehler so einen eindeutigen Bezeichner bekommt.
Da werde ich mich auf jeden Fall auch einlesen. (Desto mehr Software, desto mehr Accounts und Rechtesysteme muss man pflegen, wie es aussieht. Manche Komponenten kann man dann jedoch sicher aus einem Pool(LDAP...) oder irgendwelchen Ticketszeugs auslesen. (Single-Sign-On).
LDAP ist ein guter Plan. Linux kann sich mit PAM an LDAP andocken, viele Web-Anwendungen ebenfalls, und Microsofts Active Directory ist unter anderem ein häßlich getarntes LDAP. Anhänger der reinen Linux-Lehre werden sicherlich mit den Zähnen knirschen, wenn sie sich beim Login an einem AD-Server anmelden, aber es funktioniert. Umgekehrt kannst Du natürlich auch Linux zum Herren aller Systeme machen, und Windows-Kisten per Samba andocken. Lizenzmäßig ist das definitiv billiger. Samba kann einen AD-Server noch nicht 100% ersetzen, wohl aber einen klassischen NT4-Domain Controller. Das reicht oft schon.
[...] da es (wie du sicherlich auch bemekt hast) es sich hier um ein kleines (noch funktionierendes) Chaos handelt.
Oh ja, und es wächst von Tag zu Tag, bis irgendwann niemand mehr durchblickt.
Dokumentiere Deine Recherche. Dokumentiere Deine Planung. Dokumentiere vor allem die Umsetzung. Und bitte, dokumentiere elektronisch in einem möglichst leicht lesbaren, offenen Format (LaTeX, Text, HTML, POD), und halte die Dokumentation aktuell. LaTeX, Text, HTML und POD kann man wunderbar in SVN bzw. git einpflegen und hat so ganz automatisch eine Versionierung der Dokumentation, inklusive Änderungskommentaren.
(Übrigens: In commit-Kommentare gehört nicht, WAS man geändert hat, denn das kann man per svn diff jederzeit leicht herausfinden. Sondern es gehört herein, WARUM und WIE man etwas geändert hat. Betroffene Issue-Nummern sollte man möglichst auch erwähnen.)
Mich nervt es ganz fürchterlich, dass mein Chef immer behauptet, sein 30 Jahre alte Gebastel sei dokumentiert. Ist es. Nur leider ist es nicht auf dem aktuellen Stand, weil die Dokumentation aus hunderten (kein Witz!) Aktenordnern besteht, die mehrere Regalmeter füllen und deren Inhalt niemand durchblickt und niemand aktualisiert. Das Ergebnis sind sehr viele, absolut unnötig verbrannte Arbeitsstunden jede Woche, weil man das Rad ewig neu erfindet, Fehler immer wieder neu sucht, und Strukturen und Formate immer wieder neu analysieren muß.
Ja. Da jetzt im unteren Bereich des Threads jedoch SVN für die Entwicklungsprojekte (Codes (Webdesign), Grafiker usw.) und im oberen Bereich eine DMS, müsste ich wie bereits erwähnt, das Projekt De- oder Zentralität auf sämtliche Softwarekomponenten ausweiten und eine gute Infrastruktur erstellen. Dazu gehört die Emailverwaltung (Groupware, Buchhaltung/Frakturierung (Fast schon ERP. Hier sollten mehrere Mitarbeiter Angebote/Rechnungen erstellen können), Issuetracker oder eine CRM...
Viel Arbeit. Dazu noch im laufenden Betrieb, und man muß es auch noch den Kollegen verkaufen. ("Das haben wir doch immer schon so gemacht, warum sollen wir das jetzt anders machen?")
(Schön wäre natürlich eine DMS, wo man die Dateien mit Metadaten füttern kann, nur hat man nicht mehr schön den Standard Dateibrowser des Betriebssystems)
Doppelter Irrtum:
[...]
Ich werde mal recherchieren, welche Umgebung es für Windows (7) als auch für Linux (Ubuntu) gibt, die sich gut integrieren lassen.
(Die dann eventuell von außen erreichbar sind).
VPN. Immer.
Benutzt Du ein einheitliches Office-Paket? Mit Linux im Haus bleiben da eigentlich nur OpenOffice und LibreOffice übrig. Insbesondere, wenn Du den Grafikern auch noch Macs gibst.
Zugriff über Webbrowser hört sich sehr gut an. [...]
Richtig, Du wirst ein Intranet aufbauen. Webmailer paßt auch in die Runde. Fang vielleicht damit als "Einstiegsdroge" an. Ein kleiner, relativ harmloser Webserver, der erst einmal eine einheitliche Startseite für alle Leute im Unternehmen bringt. Denk Dir einen guten Namen dafür aus, und trag den ins lokale DNS ein. intranet.mycompany.lan ist ein doofer Name. Wenn Dir nichts besseres einfällt, nimm den Namen des Maskottchens.
Ein paar Links auf der Startseite führen dann zu weiteren Systemen, die Du nach und nach aufbaust.
Ein trivialer, aber nützlicher Dienst ist ein Short URL Service, gerade für größere Anwendungen. Bring den Kollegen bei, diesen Dienst zu nutzen. "go/bugs" in die Adresszeile des Browsers getippt wird automatisch zu http://go/bugs erweitert, der (virtuelle) Webserver go leitet dann auf http://bugzilla.mycompany.lan/bugzilla/ weiter. "go/test" bringt Dich zum Test-Webserver der Entwickler. "go/tel" und "go/phone" bringen Dich zum Telefonbuch (notfalls erst einmal eine lange, statische Tabelle, ggf. mit etwas jQuery gepimpt. "go/help", "go/support", "go/faq" bringt dich zum Support. FAQ-Liste, Support-Chat-Applet, was auch immer Dir einfällt. "go/time" springt zur Zeiterfassung, "go/docs" zum DMS, "go/svn" zum SVN-Frontend, "go/mail" zum Webmailer, "go/travel" bringt Dich zum Reisebüro mit dem Du besonders günstige Tarife vereinbart hast. "go/where" liefert eine Liste aller "magischen" Begriffe, die man hinter "go/" eingeben kann. Und so weiter, und so weiter.
Das funktioniert auch von unterwegs per VPN-Tunnel oder SSH-Socks-Proxy.
[...]
Ich hatte mich verlesen (Kommt leider in letzter zu oft vor).
Unkonzentriert? Mach mal Urlaub. Oder wenigstens regelmäßige Pausen. Lauf einmal ums Haus, mit dem Telefon und dem Handy auf dem Schreibtisch. Und vermeide 16-Stunden-Arbeitstage. Das bringt auf Dauer mehr Schaden als nutzen, nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für Deine Gesundheit.
[...] Ich möchte mich aber bei dir nochmals sehr sehr bedanken für die Anregungen und Tipps. Ich wurde so gut in verschiedene Richtungen gelenkt und habe auch Einblick in andere Problemstellungen erhalten. Das ist echt sehr sehr viel Wert.
de nada
Alexander
Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".