O'Brien: P.S:

Beitrag lesen

Hi.

2/3 : 1/3 = 2/3 * 3/1 = 6/3  = (kürzen mit 3) 2/1 = 2

Nein, man kürzt natürlich, _bevor_ man multipliziert: 2/3 · 3/1 = 2/1 · 1/1 = 2

Warum „natürlich“?

Weil es sinnlos ist, erst umständlich Zahlen zu multiplizieren, um dann beim Kürzen durch ebendiese Zahlen wieder zu dividieren.

Wenn ich aber nur so zum richtigen Ergebnis komme, ist es nicht sinnlos.

Bei 3 mag das noch überschaubar sein, bei 17/57 · 19/34 wäre es unsinnig, 17 · 19 und 57 · 34 auszurechnen und dann zu prüfen, ob man 323/1938 denn irgenwie kürzen könnte.

Dann kürz doch mal 17/57 und 19/34.

„Darauf habe ich nur gewartet!“, ich weiß.

Ach ja, ich vergaß, es gibt ja nur einen einzigen richtigen Weg, zu rechnen.

Das nicht, aber es gibt unzählige falsche.

umständlich != falsch

Ich hab allerdings auch den Eindruck, dass in der Schule nicht mehr gelehrt wird, wie man richtig rechnet, sodass die Schüler bei jeder kleinsten Gelegenheit ihren Taschenrechner zücken …

Ich habe allerdings den Eindruck, dass (nicht nur) Lehrer meinen, dass nur sie wissen, wie der alleinseligmachende Weg lautet, etwas auszurechnen. Das führt dazu, dass das letzte Fünkchen eigenständigen Denkens beim Schüler dann auch noch vernichtet wird.

Meine Güte, und wenn es mir aber nun mal sinnvoller, leichter, eingängiger oder sonstwas erscheint, erst am Schluss zu kürzen?

Mein obiges Beispiel zeigt, dass weder sinnvoller noch leichter noch eingängiger zutrifft, allerhöchstens sonstwas.

Und, wen kratzt das? Wie willst _du_ beurteilen, was für jemand _anderen_ eingängiger oder gar leichter ist? Sorry, aber _das_ zu beurteilen spreche ich dir ab. Und nicht nur dir.

Was wäre damit verloren?

Der Rechenvorteil.

Was juckt mich der Rechenvorteil, wenn ich ohne selbigen viel besser zum Ergebnis komme? Er juckt mich überhaupt nicht. Ich sage ja nicht einmal, dass es nicht sinnvoller ist, vorher zu kürzen. Ich wehre mich einfach nur dagegen, dass es für alles mögliche und vor allem für _alle_ nur _einen_ richtigen Lösungsweg geben soll. Dies ist (hoffentlich und AFAIK heute nicht mehr so häufig) nämlich die typisch überhebliche Lehrerart.

Schönen Sonntag noch!
O'Brien

--
Frank und Buster: "Heya, wir sind hier um zu helfen!"