Der Martin: Formatwahl für Grafik

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Hallo,

Scharfe Kanten im Bild (also auch Grafiken!) => png
viele Farbverläufe, Farbtreue ist nicht 100% wichtig erkennbar => jpg

ja, diese Unterscheidung ist gut. Sinnvoller als die des OP.

Vergiss gif nicht. Ich stelle immer wieder fest dass ein typisches "Grafik" Bild (einfarbiger Hintergrund, wenige Änderungen im Vordergrund) als png wahnsinnig groß ist. Da ist dann ein jpg mit hoher Qualität viel kleiner und optisch nicht zu unterscheiden. Oder eben gif.
Keine Ahnung woran das liegt, ist vielleicht auch ne Frage des Bildbearbeitungsprogramms.

Vermutlich. Bei Bildern mit nur wenigen Farbnuancen (Skizzen, Piktogramme, Logos) ist GIF deshalb gut, weil es erlaubt, die Zahl der Bits pro Pixel zu reduzieren - bei einem Bild mit maximal 16 Farbtönen zum Beispiel auf 4bit pro Pixel. Dazu kommt eine Palette mit 16 Einträgen à 24bit (3 Bytes). Im Gegensatz dazu braucht ein Truecolor-PNG eben 24bit für *jedes* Pixel.
Die Kompression kann bei einem GIF mit wenigen Farben auch effizienter sein, weil bei nur 16 Farben die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass gleichfarbige Pixel beieinanderliegen, als das bei 16M möglichen Kombinationen der Fall ist.

Allerdings -und da komme ich wieder aufs Bildbearbeitungsprogramm- bietet auch PNG die Variante mit nur 8bit pro Pixel (PNG8) und Farbpalette. Dann ist es einem "ausgewachsenen" GIF mit 256 Farben in etwa ebenbürtig. Diese Variante bietet aber nicht jedes Programm an.

Unterm Strich also: Ist die Zahl der Farben im Bild *deutlich* kleiner als 256, dann ist GIF in der Regel das günstigste Format. Bei größerer Farbanzahl entscheidet es sich zwischen PNG und JPEG, wobei JPEG wegen der verlustbehafteten[1] Kompression immer etwas Qualitätsverlust bedeutet[2].

Ciao,
 Martin

[1] In einem Fachartikel über JPEG-Kompression mal gelesen: "Not a lousy, but a lossy compression technique"
[2] Gerüchten zufolge erlaubt auch das JPEG-Format eine verlustlose Speicherung, das habe ich aber in freier Wildbahn noch nicht angetroffen

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