Hallo Andreas!
So zu Abends bin ich ein wenig auf die Idee gekommen in alten Computerzeitungen zu blättern. Mir fiel auf, das um 1999,2000 in praktisch jeder Zeitung ein Linux beilag, oft aber nur mit 2 Seiten Kurzanleitung. Kein Wunder, das sich Linux nicht durchgesetzt hat.
Hmmm ..., den kausalen Zusammenhang, bzw. deine Schlussfolgerung kann ich jetzt nicht unbedingt nachvollziehen!?
Ich selbst merke auch im Bekanntenkreis, das Linux eben nicht "boomt", sondern das nahezu alle mit Windows arbeiten.
Ja, warum auch nicht?
Der "Otto Normal-Anwender" (wobei die Betonung auf "Anwender" liegt) "will" ja nicht "Betriebssystem", sondern u.a. "Browser, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail u.v.m."!
Und da bietet es durchaus Vorteile, wenn es zumindest in einigen Bereichen quasi Standard-Programme auf einem Standard-Betriebssystem gibt.
Mich würd mal interessieren, wie die Profis arbeiten, also ob ihr eher mit Windows oder Linux arbeitet.
Bei vielen Dingen spielt doch die verwendete Plattform der Erstellung für das Ergebnis keine Rolle! Webdesign ist da ein gutes Beispiel. Viele "Profis" arbeiten da bspw. weder mit Windows, noch mit Linux, sondern mit Mac OS!
Auf der anderen Seite sind doch Programme wie Netfusion doch geignet schnell mal eine Seite zu machen und das geht halt nur unter Windows.
Also das Betriebssystem dafür verantwortlich zu machen, dass es dafür "zweifelhafte" Programme gibt, oder die Existenz von "fragwürdigen" Programmen als Argument für oder gegen ein Betriebssystem zu verwenden, halte ich für nicht sinnvoll/ angebracht.
Aber noch ein paar Anmerkungen von meiner Seite:
Ich persönlich sehe für mich keinerlei Vorteile in der Verwendung von Linux. Mal abgesehen vielleicht von den Anschaffungskosten. Linux ist IMHO weder "anwendungsfreundlicher", noch "intuitiver", noch "stabiler", noch "kompatibler" als Windows. Und dass sind doch im Wesentlichen die Hauptanforderungen an ein Betriebssystem, oder?
Hier in dem Thread kam ja schon kurz zur Sprache, welchen Problemen man sich ggf. schon alleine bei der Hardware gegenübersieht. Da es immer nur jeweils eine aktuelle Windowsversion (für Einzelplatzrechner) gibt, können Hersteller hier gezielt ihre Hardware "optimieren" und für maximale Kompatibilität sorgen, was für mich als Verbraucher den Vorteil hat, dass ich sehr sicher sein kein, dass entsprechend zertifizierte Hardware ohne Probleme mit meinem System funktioniert.
Ich bin u.a. in ein Open-Source Projket involviert, dessen erklärtes Ziel es ist, dass der Source Code sowohl für Windows, als auch für Linux und Mac OS kompiliert werden kann. Wobei sich die Nutzeranteile in etwa zu 80% - 18% - 2% aufteilen. Schön zu sehen war, dass während es für Linux-User "völlig normal" ist ein Programm erst selber zu kompilieren, die Windows-User alle wie der Ochse vorm Berg standen! ;-)
Das zeigt IMHO die unterschiedlichen Herangehensweisen, Sichtweisen, bzw. Erwartungen. Ein "klassischer" Windows-Anwender erwartet/ ist gewöhnt, dass ein Programm "out of the box" funktioniert, d.h. maximal eine Setup.exe Datei zur einmaligen Installation auszuführen ist und fertig!
Wie bereits erwähnt, halte ich ein Betriebssystem, welches weltweit quasi Standard ist, in vielen Dingen für äußerst vorteilhaft. Natürlich wäre es ggf. "schöner", wenn es sich dabei auch noch um quelloffenes Programm handeln würde oder es von einer Non-Profit Organisation entwickelt würde, aber erstens ist die reale Welt nunmal kein "Wunschkonzert", und zweitens würde wahrscheinlich immer das passieren, was ja bei Linux auch passiert ist, nämlich es gibt im Handumdrehen zig verschiedene "Derivate" (alle mit individuellen "Problemen"), sodass es im Nu eben keinen gemeinsamen Standard mehr gibt.
Und bis jetzt habe ich auch in diesem Thread noch kein einziges Argument gelesen, dass mich auch nur ansatzweise dazu bringen könnte, über einen Umstieg auf Linux nachzudenken - schlicht weil ich für mich keinen Nutzen oder Vorteil darin sehe.
Gruß Gunther