Lieber T-Rex,
Dass meine mangelnde Rechtschreibung jedoch am Ende auf eine Unhöflichkeit zurück geführt wird halte ich schlicht für lächerlich.
Matthias hat es schon konkretisiert: Es ist in der Tat nicht eine mangelnde Rechtschreibung, die mich stört, sondern der Eindruck, dass sich hier jemand offensichtlich zu wenig Mühe gemacht hat. Dein Posting oben ist ein Gegenbeispiel: Enorme Mühe sowohl inhaltlich (Argumentation und Beispiele), als auch mengenmäßig. Das bedeutet, dass Du Dich angestrengt hast. Dass Deine Zeichensetzung und/oder Rechtschreibung vielleicht hie und da nicht ganz dem Standard entspricht, kann ich gut verkraften. ;-) Daher hast Du ja meine volle Aufmerksamkeit.
Es ist, wie schon formuliert, der Eindruck, der mich die Sache mit der Höflichkeit in Verbindung bringen lässt. Wenn ich einen Eindruck erhalte, dass sich der Poster keine Mühe gemacht hat (egal wie die Rechtschreibung oder Zeichensetzung jetzt genau ist), dann empfinde ich die Bitte um Hilfe tendenziell unhöflich. Aktuell ist hier ein Doppelposting, das sehr in diese Richtung geht.
Wobei ich an dieser Stelle mitteilen möchte, dass gerade die Menschen die mich nach einem Euro fragen eine höhere Aufmerksamkeit von mir bekommen.
Da fehlte vielleicht ein gutes Beispiel. Deshalb nun hier eines: Neulich stand da "so ein Mann" neben unserem Auto beim Gartencenter. Als ich ihn fragte, ob er den Einkaufswagen übernehmen wolle, meinte er, er wolle beim Einladen helfen. Zuerst habe ich natürlich gestutzt. Als ich aber sah, mit welchen doch sehr "verbrauchten" Klamotten er da stand, völlig ohne Fahne oder anderen ungesund wirkenden Begleiterscheinungen, wurde mir klar, dass der Mann offensichtlich auf ein Trinkgeld aus war, da Betteln wohl weniger zu seinem Selbstverständnis gepasst hätte. Mit den paar Euro ist er dann fröhlich zum Imbiss gegangen, wohl um seine erste Tagesmahlzeit zu sich zu nehmen.
Das war höflich und obendrein charmant. Wenn mich aber jemand auf eine Art anspricht, die man "von der Seite anquatschen" nennt, dann ist das nicht charmant, sondern unhöflich. Da reagiere ich gerne mit künstlicher Taubheit.
Bitte verstehe, dass ich grundsätzlich von Eindrücken ausgehe, die mir meine Wahrnehmung vermittelt - egal wie kaputt die manchmal sein mag. Wir alle haben unterschiedliche Formen von Empathie und reagieren deshalb unterschiedlich. Und das ist gut so.
Das sind Menschen die geben sich keine Mühe, da hast du absolut Recht - aber sie brauchen Hilfe. Nicht alle, aber vielleicht einer.
In welchen Fällen kann ich denn tatsächlich "helfen", und wie nachhaltig ist eine solche Hilfe? Welchen Einsatz müsste ich für eine echte Hilfe denn leisten und kann ich das in dieser Situation auch? Will ich das? Und wie entwickelt sich dann die Situation für mich weiter? Wieso helfe ich hier, und woanders nicht?
Du merkst, das Thema kann schnell ausufern. Wir waren bei der Herangehensweise, wie manche Poster hier im Forum um technischen Rat anfragen.
Jedoch ist ein "mach mal float: left" hilfreicher als eine Doktorarbeit über css Styles.
Das kommt sehr auf den individuellen Fall an. Gerade das war ja damit gemeint, als ich schrieb, dass in den FAQ schon darauf hingewiesen wird, dass es möglich ist, dass der generelle Lösungsansatz des Anfragenden in Frage gestellt werden _kann_, wenn die Antwortenden der Meinung sind, dass es auf andere Art sinnvoller wäre, das konkrete Problem zu lösen. Da steht sinngemäß auch, dass es uns hier nur mit Meinung gibt.
Wir hatten hier schon einmal die Frage, was denn genau eine "Hilfe" ist, und was nicht. Darüber gingen die Meinungen etwas auseinander. Den Thread mag ich jetzt nicht aus dem Archiv klauben. Jedoch ging es dort auch schon um genau diese Sache (float-Angabe versus Doktorarbeit über css Styles). Am Ende standen Meinungen.
Ausführlich heißt vielleicht Kompetenz und Mühe, aber Hilfe heißt es noch lange nicht.
Jetzt sind wir in der Debatte, was denn eigentlich eine Hilfe ist. Davor waren wir bei "mehr Mühe bedeutet höflicher".
Hier fängt es aber wieder an Subjektiv zu werden. Die einen lachen weil der andere nicht richtig Deutsch kann, die anderen lachen, weil sie ausgelacht werden. Nicht umsonst gibt es den Spruch "Rechtschreibfehler könnt ihr behalten".
Siehe oben, bzw. siehe Matthias' Antwort.
Sehr interessant ist deine Aussage, dass du in Worten denkst. Ich denke in Bildern. Wenn ich mir etwas merke speichere ich sogar ab und an Gefühle ab. "Wo liegt mein Schlüssel?
Es ist nicht so einfach. Schon allein die Frage nach dem Schlüssel ist nicht alleine ein Bild, sondern ein Satz in Deinen Gedanken. Du formulierst diese Frage, ohne sie auszusprechen. Dabei hast Du selbstverständlich das Bild des Schlüssels vor Dir. Das ist klar. Das hat damit zu tun, dass unser Gehirn verschiedene Aspekte eines Gegenstands verbindet. Du wirst Dir bei Deiner Frage nach dem Verbleib Deines Schlüssels sicherlich unbewusst auch das Gefühl vorgestellt haben, wie sich der Schlüssel anfasst, bzw. wie das Geräusch klingt, wenn Du ihn in die Hand nimmst.
In Worten zudenke strengt mich enorm an. Ein Horror ist es wenn meine Frau mit mir über Gefühle sprechen möchte. Denn das ist das einzigste in meinem Leben dass ich nicht in Worte fassen kann.
Du bedienst hier ein Stereotyp. ;-) Angeblich ist das Denkorgan von Männern so handlich, dass es bequem in die Unterhose passt...
Es ist eine Sache, Gefühle zu beschreiben, es ist eine andere, nicht-sprachliche Gedanken zu denken. Sicherlich war Dir das Verfassen Deines Postings wesentlich leichter gefallen, als ein Gespräch über Gefühle zu führen. Stimmt's? *g*
Die Aussage dass man selbst auf die Lösung kommt, nur weil man sein Problem genauer definiert hatte ich schon enorm oft! Diese Postings bekommt ihr jedoch kaum mit. Das bringt mich im Umkehrschluss zu der Annahme dass ich mir doch die Mühe mache die Dinge so gut ich kann zu beschreiben.
Gut so! Damit bist Du hier offensichtlich in bester Gesellschaft, weshalb Du Dich in diesem Forum (das übrigens extrem sprachlastig ist!) ganz offensichtlich wohl fühlst.
Inspirierend war dein Posting alle mal und gerne gelesen hab ich es auch !
Freut mich. :-)
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
ie:% br:> fl:| va:) ls:[ fo:) rl:| n4:? de:> ss:| ch:? js:) mo:} zu:)