Der Martin: Debian: cpufreqd verweigert Kooperation mit Atom-CPU

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n'Abend,

nach einer längeren und leider erfolglosen Internet-Recherche frag ich jetzt einfach mal hier.

Ich habe in den letzten Tagen ein System neu aufgesetzt, das meinen softwaremäßig schon recht betagten Home-Server demnächst ersetzen soll.
Hardware: Intel Atom 230, 1.60GHz; Intel ICH7 Chipset ; 1GB RAM; 160GB SATA HDD
Software: Debian Squeeze 6.0.7 Spar-Installation (ohne Desktop, ohne X, nur Konsole)

Inzwischen laufen alle gewünschten Dienste (SSH, Samba, Dovecot, Apache) zu meiner Zufriendenheit, und bevor ich das System auf die endgültige Ziel-Hardware umsetze (gleiche CPU, gleiche Eckdaten), wollte ich der CPU noch einen Gefallen tun und cpufreqd installieren, damit das System selbständig von 1600 auf 800MHz runtertakten kann, wenn es sich langweilt, und so weniger Wärme produziert.

Problem: cpufreqd weigert sich zu starten, die damit zusammenhängenden Meldungen an der Konsole lauten:

Starting CPU Frequency Daemon: cpufreqd  failed!  
[...]  
Loading cpufreqd kernel modules...done (none)  
CPUFrequ Utilities: Setting ondemand CPUFreq governor...disabled, governor not available...done  
[...]  
startpar: service(s) returned failure: cpufreqd ... failed!

Überall wird beschrieben, dass cpufreqd völlig problemlos sei und eigentlich "out of the box" mit der Default-Config gut funktioniert. Aber was, wenn nicht?
Mich irritiert beispielsweise, dass die Failed-Meldung von cpufreqd schon kommt, bevor überhaupt die dafür nötigen Kernel-Module geladen werden, Und warum (none)? Ist cpufreqd mit den Atom-CPUs nicht kompatibel?

Und cpufreq-info sagt mir nur:

cpufrequtils 007: cpufreq-info (C) Dominik Brodowski 2004-2009  
Report errors and bugs to cpufreq@vger.kernel.org, please.  
analyzing CPU 0:  
  no or unknown cpufreq driver is active on this CPU  
  maximum transition latency: 0.00 ms.  
analyzing CPU 1:  
  no or unknown cpufreq driver is active on this CPU  
  maximum transition latency: 0.00 ms.

Im Debian-Wiki finde ich den lapidaren Hinweis, man könne mit [Befehlszeile] eine Liste der verfügbaren CPUFreq-Treiber abrufen. Da ist aber nichts dabei, was von der Bezeichnung her irgendwie auf eine Atom-CPU schließen lässt.

Eigenartig finde ich auch, dass ich die oben zitierten Meldungen beim Systemstart nur an der Konsole erscheinen, aber weder in /var/log/messages, noch in /var/log/dmesg, noch in /var/log/syslog auftauchen.

Tja, was den Startvorgang von Linux und dessen Debugging betrifft, bin ich leider noch recht unbeholfen. Kann mir jemand helfen? An welcher Stelle müsste ich ansetzen? Wo finde ich die nötigen Informationen?

Ach ja, noch was finde ich eigenartig: Der Onboard-Netzwerkcontroller ist laut Auskunft von lspci ein "Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8101E/RTL8102E PCI Express Fast Ethernet controller (rev 02)". Das stimmt schon mal nicht ganz, es ist nur ein 100Mbit-Controller und kein Fast Ethernet. Linux hat allerdings den Treiber für den RTL8169-Chip ausgewählt. Das scheint tadellos zu funktionieren, anscheinend sind die kompatibel. Aber die vielen kleinen Unstimmigkeiten sind doch merkwürdig.

So long,
 Martin

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Elefant zum Kamel: "Sag mal, wieso hast du denn den Busen auf dem Rücken?"
Kamel:             "Ziemlich freche Frage für einen, der den Penis im Gesicht hat."
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