suit: Anonymität im Netz

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Ok, nehmen wir an, du hast eine Firma. Ein Kunde kauft bei dir ein und gibt als Rechnungsanschrift was falsches an.

Wenn er zahlt interessieren mich seine Daten nicht. Und wer keine Fragen stellt, die ihn nichts angehen, der bekommt nicht einmal von mir keine oder falsche Angaben.

Solange er nicht etwas kaufen möchte, was eine verifikation verlangt - z.B. eine Waffe die registriert werden muss - aber wenn ich irgendwo ins Geschäft gehe und etwas völlig legales und frei erwerbbares kaufe gehen meine Personenbezogenen Daten niemanden etwas an - das ist völlig korrekt.

Gehts noch? Warum sollte ich meinen Kunden hinterherschnüffeln?

Aus wirtschaftlichen Interessen machen das große Unternehmen, weil sie durch die gewonnenen Daten (z.B. Wohnort/Herkunft => Gentrifizierung) ihr Filialnetz verbessern oder die Produktpallette anpassen können.

Leider zwacken viele große Unternehmen die Daten dann einfach so ab - z.B. wenn man über die Kreditkarte oder Bankomatkarte bezahlt ist es nicht schwierig festzustellen, wo der Benutzer herkommt, weil die "Hausbank" oft auch im eigenen Wohnort in der nähe ist - aufgrund der BLZ ist das dann einfach feststellbar. Diese Daten entsprechend zu verwenden ist zwar nicht ganz legal (bzw. eine Grauzone) aber kontrollieren kanns keiner.

Du verdrehst da einiges. Erstens hat der OP nirgendwo geschrieben, daß er nicht bezahlen möchte. Damit ist Dein "Hauptargument" einmal hinfällig. Und zweitens kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendeine Firma aufgrund meiner DNS auf Geldscheinen meine Identität feststellen kann; sobald das aber möglich wäre und auch gemacht würde, wäre das von Dir beschrieben Verhalten absolut sinnvoll, da müsste man dann Geldscheine eben nur mit Handschuhen anfassen oder irgendeine andere anonyme Form der Bezahlung wählen.

Dann hängen sie halt an die Kamera die bei den meisten Kassen ohnehin schon gesteht eine Gesichtserkennung ran und verknüpfen dein Gesicht mit der Bezahlung um dich tracken zu können - nichts leichter als das.

Daß Du ein solches Verhalten argumentativ in die Nähe zur Urkundenfälschung, Wirtschaftskriminalität und Vergehen gegen irgendwelche Impressumsvorschriften rückst [...]

Wenn mir der Dienstleister/Anbieter verweigert, dass ich anonym bleibe obwohl er keine Handhabe hat, meine Daten zu bekommen, ist es es für mich ethisch völlig vertretbar hier falsche Angaben zu machen - auch wenn das strenggenommen eine Art von Betrug oder Urkundenfälschung ist.