Moin,
Heute wird alles irgendwie per Computer überwacht.
ja, aber irgendwie doch nicht richtig.
Ich dachte früher immer die Einwohnermeldeämter müßten aktuell sein. Wenn jemand zuzieht kommt er in die Kartei oder ins EDV System. Wenn er wegzieht kommt er raus.
So die Theorie. ;-)
Nun sieht man, das die Werte zum Teil drastisch abweichen. Heute liest man das z.B. Saarlouis im Saarland über 2000 Einwohner weniger hat, als gedacht. Normalerweise müßte doch, egal ob ich das mit Software mache oder händisch, die Einträge in den Ämtern müssen doch stimmen. Also ansonsten hat doch der Staat auch alle Informationen. Er weiß wieviele Autos angemeldet sind, etc.
Genau. Wenn die den Behörden vorliegenden Informationen richtig gepflegt, vernetzt und berücksichtigt würden, dann könnten solche Abweichungen gar nicht entstehen. Eigentlich ...
Entweder die Software in den Einwohnermeldeämtern funktioniert nicht richtig, oder man hat in Strukturschwachen Gegenden wie z.B. in Osthessen einfach mehr EInwohner drinnen gelassen um mehr steuereinnahmen zu bekommen.
Absichtlich? Hm, ich trau den Behörden ja einiges zu, aber vorsätzlichen Betrug eigentlich nur, wenn es unmittelbar gegen die Bürger geht. Ansonsten würde ich eher mangelnde Sorgfalt bei der Datenerhebung oder -verarbeitung annehemn.
Denn normal müßten sich doch die Meldeämter untereinander "syncronisieren". Wenn ich von Stadt A nach Stadt B umziehe und michin Stadt B anmelde, so muß doch Stadt A den Hinweis bekommen "Hoppla dein Bürger wohnt jetzt bei mir".
Das tun sie nicht, jedenfalls nicht automatisch. Du könntest ja in A noch mit Zweitwohnsitz gemeldet bleiben. Andererseits verlangen manche Gemeinden bei der Anmeldung eine Abmeldebescheinigung des bisherigen Wohnorts. Manche erledigen das auch auf dem "kleinen Dienstweg", so wie hier: Als ich mich vor zehn Jahren hier angemeldet habe, war mir nicht bewusst, dass die eine Abmeldebescheinigung sehen wollten; ich dachte auch, die regeln das automatisch untereinander. Schließlich rief die Dame einfach ihre Kollegin im Rathaus des ehemaligen Wohnorts an, ließ sich diese Bescheinigung zufaxen, und gut.
Sehr überrascht war ich auch, als ich zum Vierzigsten eine Glückwunschkarte vom Pfarrer aus der Gemeinde meiner Eltern bekam. Erstens kenne ich den gar nicht, zweitens wohnte ich dort schon viele Jahre nicht mehr, und drittens hatte ich vor einiger Zeit meinen Austritt aus der Kirche erklärt. Also habe ich den Pfarrer angeschrieben, mich für die Glückwünsche bedankt und dann um Aufklärung gebeten. Der erklärte mir daraufhin, die Kirchengemeinde werde automatisch vom Ortsamt informiert, wenn es was zu informieren gäbe, also Zuzug, Wegzug, Geburt oder Tod evangelischer Bürger, oder eben auch Kirchenaustritte.
Daraufhin habe ich beim Ortsamt angefragt, warum man denn meinen Wegzug vor ewigen Jahren offenbar nicht an die Kirche gemeldet habe - und zwei Tage später bekam ich ein Schreiben, in dem man mir peinlich berührt erklärte, meine Abmeldung liege zwar als Papierdokument im Archiv vor, die Abmeldung sei aber "aus nicht nachvollziehbaren Gründen" nie wirklich ins Melderegister übernommen worden.
Ich war also auch jemand, der seiner ehemaligen Heimatgemeinde über zehn Jahre lang einen zusätzlichen virtuellen Einwohner beschert hat ...
Ciao,
Martin
Treffen sich zwei Freundinnen nach langer Zeit wieder. "Gut siehste aus. Hast du abgenommen?" - "Nö." - "Hmm, dann haste zugenommen. Steht dir aber gut."
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