Sven Rautenberg: DSL-TV vs. Kabel-TV

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Moin!

Ich habe leider keine persoenlichen direkten Erfahrungen. Ich kenne nur den Fall eines Kumpels, der Internet von Kabel Deutschland bezieht: Bei ihm ist alles, was ueber den Router geht, den er an das Kabelmodem angeschlossen hat, schonmal ne Ecke langsamer. Mag an der Hardwarekombination liegen und kann bei anderer Hardware besser sein. Dann ist das Internet manchmal extrem langsam. Kommentar:"Es laeuft Fussball". Viele Leute die TV schauen, scheinen zumindest in seiner Gegend dafuer zu sorgen dass die Internetbandbreite des Kabels sich verringert.

Es gibt keine technische Abhängigkeit zwischen der TV-Signalübertragung und dem Internetsignal im Kabelnetz. Wie sollte das auch gehen? Das TV-Signal ist 24/7 auf ALLEN Kanälen verfügbar, Internet ebenso. Es ist also egal, ob Fußball läuft, oder das Testbild.

Allenfalls kann es natürlich sein, dass die Fernsehenden parallel zum Fußball auch wie blöde surfen, oder ihre Downloadmanager so konfiguriert haben, dass die während der Fußballübertragung, sozusagen in der Computernutzungspause, wie blöde ISO-Images mit Linux saugen.

Ich weiss nicht, wie die Telekom das macht. Theoretisch, muesste sich das dort aehnlich verhalten. Das heisst, wenn Du TV schaust sollte das einiges Deiner Bandbreite fressen, wenn die Telekom, dir dafuer nicht extra Bandbreite zur Verfuegung stellt. Aber auch die waere begrenzt, so dass, bei entsprechender Verbreitung man ebenfalls langsames Internet bekommt, "weil Fussbal ist." Das betraefe aber dann wohl eh alle.

Die Distribution des digitalen TV im DSL-Netz sollte auch kein Problem sein. Alle Daten müssten grundsätzlich überall hin sendbar sein, werden vermutlich am Ortsverteiler per Glasfaser angeliefert und dann nur noch in die jeweilige Kunden-DSL-Leitung eingespeist.

Die Beeinflussung an der Stelle ist halt, dass bei DSL nur 16 MBit (bei VDSL 50) an Bandbreite für ALLES verfügbar sind, und sich das TV davon je nach Qualität ein oder zwei Drittel greift. Und das bei optimaler Bandbreite - wer kriegt schon echte 16 MBit geliefert?

Haette ich nur die Wahl zw. diesen beiden Optionen, wuerde ich wohl schlicht und einfach nach Preis/Leistung gehen und die technische Umsetzung ignorieren. Dafuer waeren aber Erfahrungsberichte ueber tatsaechlich zur Verfuegung stehende Bandbreiten und aehnliches hilfreich. Sorry, dass ich damit nicht dienen kann. Wichtig finde ich auch, wieweit der Anbieter den Kunden in Hardwarewahl und Erhalt von Zugangsdaten einschraenkt.

Es ist mittlerweile wohl pauschal so, dass die Anbieter ihr geliefertes Modem/Endgerät als Teil ihres Netzes betrachten und deshalb auch netzseitig konfigurieren können müssen. Insofern darf man den Router eher als Fremdhardware betrachten, auf dem man keine Root-Rechte hat, und auch die interne Software nicht kontrollieren kann.

Alle Hardware sollte aber in der Lage sein, das Internet-Signal unbeeinflusst im Bridge-Modus weiter durchzuleiten, so dass man problemlos einen eigenen Router betreiben kann, wenn man das will.

Die Zugangsdaten zu VoIP-Telefonie kriegst du leider nirgends. Du kannst ja aber ebenso problemlos einen eigenen VoIP-Anbieter separat buchen.

Wie gesagt, bin ich aber tendentiell ein Freund davon sowas zu trennen. Ich hatte schon oft genug, Kabelausfall und konnte dann immer noch per Telefon oder Internet Kabel Deutschland benachrichtigen. Genauso hatte ich schon Internet- oder Telefonausfall und konnte dann wenigstens immer noch schauen ob was im TV kommt.

So häufig fällt zum Glück nichts aus, aber es kommt vor.

- Sven Rautenberg