Gunther: RWD - Titel, Thesen ... Irrtümer ;-)

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Hi Mathias!

REM finde ich witzlos solange ich ohnehin einen px-Fallback für ältere Browser einbauen muss. Dann habe ich nichts gewonnen gegenüber einer Sass-Funktion, die einen rem-Faktor entgegennimmt und nur px-Werte ausspuckt.

Also abgesehen vom IE 8 - für welche Browser "musst" du denn heutzutage noch einen Fallback einbauen? Und warum muss der in Pixeln sein (und nicht % oder em)?
Und jetzt sag' bitte nicht Opera Mini. ;-)

Was bleibt dann eigentlich noch "übrig", bzw. warum sollte man dann überhaupt erst Bootstrap verwenden? :-P

Rhetorische oder ernsthafte Frage? (Ich will hier niemanden überzeugen, höchstens aufklären. Wenn niemand daran interessiert ist, mache ich mir auch nicht die Mühe, es zu schreiben.)

Nein, durchaus ernsthafte Frage.

Bootstrap setzt viele sinnvolle Defaults, z.B. typographisch, und bietet einen Haufen an Strukturierungen, die man so oder ähnlich fast immer braucht (Buttons, Formulare, verschiedene Widgets). Natürlich kann man das auch selbst schreiben, oder einfach die fertigen Komponenten verwenden und ggf. anpassen.

OK, also im Prinzip eine weitere "Sammlung" a là HTML5 Boilerplate, normalize.css & Co.
Ich frage mich generell, ob Grid-Systeme im RWD überhaupt sinnvoll sind?

"Mobile first" ist auch eine davon. Imho genauso "unsinnig" wie die Geschichte mit den Breakpoints. Ich halte es immer für angebracht, das "Ganze" im Vorfeld zu überdenken und zu planen, denn je nachdem was ich bei unterschiedlichen Viewportgrößen an verschiedenen Darstellungen erreichen möchte, muss ich dass in meiner HTML Struktur berücksichtigen. Und die kann dabei ganz "anders" ausfallen, als sie es nur für "mobile" sein müsste.

»Mobile First« hat ja verschiedene Bedeutungen, über die sich jeweils streiten lässt:

  • Ausrichtung des Seitenkonzepts auf Mobilgeräte unter der Annahme, dass Mobilnutzung bald dominiert. Die Grundfunktionen der Site müssen auch auf Mobilgeräten funktionieren, die bisher als technisch eingeschränkt wahrgenommen wurden. Das heißt reduzieren der Site auf das Wesentliche.

Das lasse ich jetzt mal mehr oder weniger unkommentiert - nur soviel:
Alles was nicht wesentlich ist auf einer Seite, könnte man auch als "überflüssig" bezeichnen. ;-)

  • Beim Schreiben des CSS wird ein kleiner Viewport als Standard angenommen, nicht als »Ausnahme«. Nicht eingeschränkte Styles gelten für alle Viewports und erzeugen auf kleinen Viewports bereits sinnvolle Resultate.

Interessanter Ansatz - wie soll das funktionieren!?

Per Media-Queries werden Styles für größere Viewports hinzugefügt. Z.B. Darstellung in mehreren Spalten, größere Schrift, höher aufgelöste Grafiken.

Ich persönlich verfolge da einen anderen Ansatz:
Die "Standard-Styles" gelten für Browser, die keine MQs verstehen (aktuell bspw. noch der IE 8) und beziehen sich auf eine fixed-width Version (bspw. 980px).
Alle relevanten Mobile Browser verstehen MQs - insofern sehe ich keinen Sinn darin, Basis-Styles zu schreiben, die "auf kleinen Viewports bereits sinnvolle Resultate" erzeugen.

BTW: Wo fängt "mobile" dabei eigentlich an und wo hört es auf?

»Mobile first« ist nach Ansicht vieler eine unglückliche Wortwahl. Einige plädieren daher für »Content First«.

Ja, und dass es auf den "Inhalt ankommt" war und ist doch schon immer so gewesen.
Also nix neues, außer einer neuen "Parole" (oder wie immer man das auch bezeichnen mag), die mehr Verwirrung/ Irritation stiftet, denn irgendeinen "sinnvollen Gehalt" hat.

Gruß Gunther