suit: ebook Reader oder gleich Tablet?

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Du hast ohnehin alles richtig erkannt: Geräte mit E-Ink-Display haben den signifikanten Vorteil der der Akkulaufzeit und des hohen Kontrast, auch bei hoher Sonneneinstrahlung.

Das liegt daran, dass die einzelnen Bildpunkte bistabile Zellen sind die ihren Zustand (Farbe) welchseln können und (fast) ewig behalte. Sprich es wird bei einem E-Ink-Display nur für einen Zustandswechsel saft benötigt, nicht aber für die Aufrechterhaltung - und genau das ist bei einem E-Book wichtig: du blätterst um und dann ist die bestehende Seite nunmal ein paar Minuten (je nach Lesegeschwindigkeit zu sehen).

Liest man hingegen im Internet, gehört häufiges Seitenwechseln und herumscrollen einfach dazu.

Für deinen Anwendungsfall ist ein E-Reader sicher wesentlich besser geeignet.

Wie wird es sich denn in Zukunft entwickeln?

Das beantworte ich später.

Ein Bekannter von mir zeigte eine Seite mit html5, wo man in einem Buch blättern konnte.

Das hat weniger mit HTML5 zu tun , das ist eine CSS-Sache :)

http://people.opera.com/howcome/2011/reader/
http://dev.w3.org/csswg/css3-gcpm/

Also ist die Frage ob diese ganzen pdf / epub Dateien überhaupt eine Zukunft haben, also die "stationären" Reader, oder nicht doch die Tablets, die auch zum Lesen geeignet sind (wenn man mal davon absieht das das Display schlechter ist).

Das hat jetzt mit den Lesengeräten nur indirekt zu tun.

Nun zu deiner Frage zur Zukunft:

E-Ink wird immer schneller und ist mittlerweile auch farbig erhältlich - was E-Ink nicht kann und vermutlich niemals vernünftig können wird ist eine geringe Latenz zu erreichen - sprich Filme schaun, Spiele spielen usw.

Hier kommt eine auf der Hand liegende Idee zum Tragen: man laminiert einfach ein E-Ink-Display hinter ein transparentes OLED- oder TFT-Display (letzteres mit Hintergrundbeleuchtung).

Benötigt man hohe Akkulaufzeit, ist das OLED-Display transparent (sprich aus) und man sieht das dahinterliegende E-Ink-Display.

Will man schnelle Bewegungen und schöne Farben, wird das E-Ink-Display schwarz gemacht und das OLED-Display darüber aktiviert.

Zusätzlich kann man das z.B. noch in Zellen verteilen - sagen wir mal lauter winzige 8x8 Zellen - z.B. könnten dann statische inhalte wie die Statuszeile vom E-Ink-Display dargestellt werden während bewegliche Teile vom schnellen Display geregelt werden.

Samsung hat vor etwa 2 Jahren das Smart Window vorgestellt:
http://www.youtube.com/watch?v=m5rlTrdF5Cs

Da haben sie einfach ein OLED- auf ein TFT-Display laminiert (das TFT ist zum Abdunkeln da).

Kurz drauf hat sich Apple das (ähnlich) patentieren lassen:
http://www.wired.com/gadgetlab/2011/04/apple-patent-hybrid-display/

Meine Prognose: eines der nächsten iOS-Geräte wird ein Tablet oder Smartphone mit Hybrid-Display und es wird erneut Patenklagen gegen andere Hersteller gegeben (besonders Samsung), die diese triviale Idee schon länger hatten (Prior Art) und sich nicht getraut haben, solch einfache Dinge überhaupt zu patentieren.

Die Patentamt-Leute müssen leider ziemlich eingeraucht sein, wenn sie "legen wir zwei Folien übereinander" als Patent durchlassen.