Hi,
die Erwartungen, die hier von ein paar Autoren teilweise an Eltern gestellt werden, sind schlichtweg unrealistisch. Niemand ist in der Lage, pausenlos "pädagogisch wertvoll" mit seinen Kindern umzugehen. Oder es zuhause ständig kontrolliert quasi unter einer Käseglocke einzuschliessen, fern von allen "schlechten Einflüssen".
In Afrika gibt es ein treffendes Sprichwort: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Das bedeutet unter anderem, dass es nicht möglich ist, ein Kind in der "Blase" der Kleinfamilie perfekt grosszuziehen, wenn sich der Rest der Gesellschaft einen Dreck darum schert.
Vor allem aber: all die Entrüstung und Erwartungen an die Eltern führen einfach nicht zu einer Lösung des Problems. Denn die Kinder der Eltern, die das nicht können oder wollen existieren nun mal und lassen sich dadurch nur bedingt beeinflussen. Niemand wird ein perfekter Pädagoge oder auch nur verantwortungsvoller Mensch, weil er einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält. Eltern sind ganz einfach auch "nur Menschen", ein ganz normaler Durchschnitt der Gesellschaft.
Aber auch diese Kinder haben ein gewisses Recht auf Schutz durch die Gesellschaft - jede Gesellschaft hat kollektiv eine Verantwortung für die Kinder, die in ihr aufwachsen.
Im übrigen stimme ich Euch völlig zu, dass Eltern den Fernsehkonsum ihrer Kinder reglementieren sollten (wie noch vieles anderes). Und trotzdem habe ich das selber zig Mal aus den unterschiedlichsten Gründen nicht durchgehalten. Gründe auch, die ich mir kinderlos wohl noch gar nicht vorstellen konnte...
Gruß
Stefanie