Der Martin: Buchungseingang != Wertstellung

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Hallo,

Denn manche Banken (die Postbank zum Beispiel) verschieben nachträglich auch noch die Reihenfolge der Buchungen so, dass es für die Bank am günstigsten ist. Wenn ich, sagen wir, um 10 Uhr die Umsatzübersicht aufrufe und sehe, dass am Morgen zwei Zahlungseingänge verbucht wurden, und daraufhin beruhigt einen größeren Betrag überweise, dann kann es durchaus sein, dass ich abends nochmal nachsehe und feststelle, dass meine Überweisung, also der Zahlungsausgang, jetzt _vor_ die beiden Zahlungseingänge umsortiert wurde und das Konto dadurch einen Tag lang im Minus war.

Buchungseingang != Wertstellung

Die Banken machen das nicht so, wie sie lustig sind, sondern es gibt einen Unterschied zwischen Buchungseingang und tatsächlicher Wertstellung. Das hat man häufig bei Bezahlungen mit der EC-Karte.

Ich bezahle heute mit der Karte, die Buchung erscheint übermorgen, die Bank muss aber praktisch rückwirkend das Geld bezahlen, also ist die Wertstellung heute.

das ist zwar noch nachvollziehbar, aber aus meiner Sicht hart an der Grenze zum Betrug. Korrekt wäre, wenn dem Bankkunden der Betrag erst in dem Moment belastet wird, in dem der Zahlungsempfänger ihn einfordert. Lässt er sich dafür zwei Tage Zeit, dann muss das sein Problem sein. Eine rückwirkende Verrechnung dürfte es IMO normalerweise nicht geben - höchstens dann, wenn ein offensichtlicher Fehler korrigiert werden soll. Und auch dann nur zu Lasten desjenigen, der für den Fehler verantwortlich ist.

Auch umgekehrt gibts das. Ich habe eine Buchung für meine Wassergebühren zum 15.5., die Wertstellung ist aber erst zum 16., weil der WAZV das Geld offensichtlich erst zum 16. angefordert hat.

Dieses Beispiel ist für mich aber nicht nachvollziehbar. Wenn die Stadtwerke (oder wer auch immer) die Zahlung am 16. anfordern und einziehen, wie kann die Bank dann am 15. schon davon wissen?

Und bei Zahlungseingängen ist es noch merkwürdiger. Wie kann ein Zahlungseingang schon heute im Online-Kontoauszug erscheinen, sogar schon dem Kontostand gutgeschrieben sein, und dann rückwirkend doch wieder erst einen Tag später verrechnet werden?

Früher, als Buchungen von Bank zu Bank noch mit Papierbelegen gemacht wurden und irgendwelche armen Socken das Zeug händisch eingeben mussten, war es einzusehen, dass zwischen Abbuchung beim Zahlungspflichtigen und Gutschrift beim Zahlungsempfänger mal drei bis vier Werktage vergingen. Heute, im Zeitalter des elektronischen Zahlungsverkehrs, ist das nicht mehr verständlich. Da sollte eine Transaktion in Sekundenbruchteilen (na, sagen wir, ein paar Sekunden mit dem ganzen Handshaking) komplett abgewickelt sein. Damit sollte eigentlich auch die Diskrepanz zwischen Buchung und Wertstellung hinfällig sein.

Ciao,
 Martin

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Irdische, i.a. humanoide Lebensform, die in einem komplizierten biochemischen Prozess Kaffee, Cola und Pizza in maschinenlesbaren Programmcode umwandelt.
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P~ sind vorwiegend nachtaktiv und ohne technische Hilfsmittel nur eingeschränkt lebensfähig.
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