Dyk: Unmut am Tag der Eiinheit

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Hallo,

ich habe es ja verdrängt, dass der deutsche Freudentag, der 9. November 1989 immer am 3. Oktober gefeiert wird. Da haben Politiker den "Tag des Volkes" auf einen Tag des Verwaltungsaktes gelegt.

Eine sehr interessante Diskussion läuft gerade hier. Weiter unten wird darüber diskutiert selber in die Politik zu gehen. Alles das ist sehr interessant. Ich glaube aber bei diesem Punkt was dazu sagen zu müssen: Es ist nicht ganz so einfach, denn ich behaupte mal das es viele zurückhaltende Menschen gibt, die eher ein Problem haben vor Massen zu reden und sich versuchen durchzusetzen. Denn nur dann hat man ja wirklich Einfluß. Man kann aber Einfluß nehmen in dem man im Netz diskutiert. Irgend ein Politiker liest es durch.

Man darf aber auch nicht vergessen wie die Situation damals war. Viele Menschen im Osten wollten sofort die Einheit und die D-Mark. Heute sagt man, man hätte nicht 1:1 umtauschen dürfen. Ganz realistisch, wenn man damals zu den Menschen in der DDR gesagt hätte, so jetzt bekommt ihr erst mal die nächsten 5 Jahre weniger Geld, habt zwar einen etwas höheren Lebensstandard als im Westen aber die Angleichung kommt später wären noch Millionen in den Westen gegangen.
Umgekehrt muß man auch sagen das der Westen enorm profitiert hat. Denn damals kauften die Bürger in den neuen Bundesländern nicht mehr Ihre Produkte sondern nur noch West Produkte und das über viele Jahre hinweg. Heutige Diskussionen vor allen von Städten des Ruhrgebiets die sagen es ist ungerecht das man Geld in die neuen Bundesländer bezahlen muß, da muß man aber auch sagen, das man dort immer noch wohl zu viel Geld ausgibt. Denn wenn die Steuereinnahmen im Westen höher sind, die Schulden aber auch, so wird da wohl zu viel Geld ausgegeben.

Interessant wäre natürlich gewesen den Feiertag in den November zu legen. Auf der anderen Seite hat man im Oktober immer noch schöneres Wetter.

Wir alle sollten aber über die Einheit froh sein. Keiner muß mehr Angst haben das die "Russen" uns angreifen.

Was aber die Probleme der Zukunft sind, so fehlen mir bei vielen Politikern die Visionen. Früher hatte man Sie. Im Westen hatte man den Feind also den Ostblock. Da versuchte man immer besser zu sein. Heute gibt es das nicht mehr. Und irgendwie fehlen auch die Visionen.

Schön wäre natürlich gewesen man hätte einen Tag gewählt wie den Mauerbau oder den 17.Juni. Aber vermutlich wäre es damals nicht gegangen die Wiedervereinigung am 17.6.1991 stattfinden zu lassen, da wohl noch mehr Menschen von Ost nach West gezogen wären.

Heute aber passiert etwas spannendes. Und zwar ziehen wieder Menschen zurück in den Osten. Manche ab Anfang der 1990er gebauten neuen Fabrikgebäude im Westen werden nun schon abgerissen. Es normalisiert sich in Deutschland.

Ich hoffe noch auf eine lebhafte Diskussion und freue mich, das wir heute mal weniger html lesen sondern uns auch mal darüber Gedanken machen. Denn auch das wäre interessant sich mal zu überlegen. Was wäre denn, wenn es 1990 keine Wiedervereinigung gegeben hätte? Ich behaupte mal das Tschernobyl auch einen Beitrag geleistet hat das die UDSSR letztlich verschwand (viele tausend Fahrzeuge kaputt, Zehntausende Menschen umgesiedelt, weniger Strom kein Wirtschaftswachstum und natürlich die Tatsache das die Menschen sich angelogen vorkamen). Was wäre denn, wenn wir heute noch die DDR hätten? Und beide Deutschen Staaten das Internet hätten. Oder wie wäre die Wiedervereinigung gelaufen, wenn es damals schon Internet gegeben hätte für die Massen?

Warum gibt es in den Köpfen immer noch das Denken nach Wessis und Ossis während hier im Forum diskutiert wird und man gar nicht merkt ob jemand aus dem Westen oder dem Osten kommt. Es wäre mal interessant, wenn die Stammposter mal sagen woher sie kommen. Ganz im Gegenteil ich merke hier keinen Unterschied wir schreiben alle gleich. Daher frage ich mich schon, wenn es hier so gut klappt, warum ist dann die Grenze immer noch in den Köpfen? Und natürlich werden wir im Westen noch einige Zeit den Osten unterstützen müssen. Da aber auch viel Geld zurückfließt in den Westen ist es ja auch nicht ganz uneigennützig.