Der Martin: Denkanstoß gesucht

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Hi,

Und was bezeichnest du als Qualität?
Ok, die Fragestellung ist berechtigt. „Qualität“ ist immer vorhanden, denn der Begriff sagt nur, dass ein Produkt (was das auch immer sei) bestimmte Eigenschaften haben soll und ob es sie tatsächlich hat.

ähm, ja ... so definieren es die QM-Experten. Im landläufigen Sinn ist Qualität aber in der Regel gleichbedeutend mit Wert - sei es ein ideeller Wert, oder ein materieller Wert, der sich z.B. in der Langlebigkeit oder Zuverlässigkeit eines Produkts äußert.

Wenn der Hersteller also vorgibt, dass das Produkt nur knapp die Garantiefrist überleben soll, und es dann nach acht Monaten Nutzungsdauer ausfällt, ist das aus Herstellersicht Top-Qualität, aus Verbrauchersicht eben gerade nicht.

Im Musikbereich ist Qualität für mich, dass ein Musikstück harmonisch klingt und einprägsam ist (welches Musik-Genre wir betrachten, ist dabei erstmal egal), außerdem impliziert Qualität für mich, dass es sich nicht anhört, als würde der Interpret noch üben, oder als ab das Stück die Stimme des Sängers/der Sängerin überfordert.

Wenn aber die Information gegenüber der Berieselung mit Musik immer weiter zurücktritt, weil Wortbeiträge über X Minuten (setze für X eine niedrige, einstellige Zahl ein) angeblich die Konzentrationsmöglichkeiten der Zuhörer überstrapazieren, wenn Nachrichten auf einem Musikbett gelesen werden, welches meiner Konzentration tatsächlich abträglich ist, wenn die Musikauswahl sich auf einige wenige Lieder beschränkt, die bis zum Erbrechen mehrfach täglich in Rotation laufen, dann sage ich, ja, die Qualität sinkt.

Dann stellst du ans Radioprogramm andere Ansprüche als ich. Für mich soll es -wie das Fernsehen- in erster Linie unterhalten. Stündliche Nachrichten finde ich "nice to have", und regelmäßige, möglichst minutenaktuelle Verkehrs-Informationen auf den dafür ausgewiesenen Sendern sind Pflicht (ich höre sowieso nur Radio, wenn ich im Auto unterwegs bin).
Ansonsten besteht das Programm auf meinem Lieblingssender zu gefühlten 80% aus Musik, und das finde ich okay.

Als primäres Informationsmedium gibt es Zeitungen und das Internet.

Für die *mir genehme* Musikberieselung nehme ich dann 'nen Audioplayer oder die Anlage in Betrieb. Nur zum Vinylschallplattenauflegen und -umdrehen bin ich mittlerweile zu faul geworden. :-)

Na dann kannst du ja stattdessen CDs umdrehen. ;-)

[*] Es mag ein grenzenloser Euphemismus sein, die heutige Musikszene mit all ihren Casting-Shows noch als Kunst zu bezeichnen, aber das ist wohl der offizielle Terminus.
Casting-Shows gibt es nicht erst seit gestern ...

Nein, aber ich habe den Eindruck, ihre Popularität hat in den letzten fünf Jahren rapide zugenommen.

und es gab und gibt immer eine Musikszene jenseits der Casting-Shows.

Ja, zum Glück.

Ciao,
 Martin

--
Er:  Mit wem warst du gestern abend aus?
Sie: Du bist mal wieder eifersüchtig wie immer!
Er:  Wer ist Immer?
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(