Gunnar Bittersmann: Kultur von Webseiten

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@@Camping_RIDER:

nuqneH

Natürlich muss man dem User die Möglichkeit lassen, auf normales Design zu wechseln - wenn er das möchte.

Was ist denn „normal“? Für mich heißt normal, dass ich eine Webseite auf dem von mir gerade benutzten Gerät vernünftig angezeigt bekomme. Und das auch, wenn derjenige, von dem ich den Link zu betreffender Seite über ein soziales Netzwerk oder Mail erhalten habe, ein andersartiges Gerät benutzt hatte.

Alles andere ist ein Ärgernis, bspw. Hinweise auf Seiten als m-dot-Links zu erhalten und diese auf einem iPad oder gar Desktopgerät zu öffnen. Oder, wenn man es selbst richtig machen will, daran denken zu müssen, 'm.' aus dem URI zu entfernen. (Genauso nervig und fehleranfällig ist es, 'my/' entfernen zu müssen, wenn man auf hiesige Postings oder Zitate verweist.)

Links von anderen zu erhalten dürfte heutzutage auch eher „normal“ sein als selbst nach etwas zu suchen. Das ist kein Edge-Case.

Wenn ich ausnahmsweise mein mobiles Internet benutze

Auch das ist nicht „normal“. Der häufigere Fall dürfte inzwischen mobile Nutzung des Webs sein. Desktop-Nutzer wie du und ich gehören einer Minderheit an.

Keine noch so schönen Design-Elemente und hochauflösende Bilder. Das kostet Zeit und Traffic - also doppelt Geld. Du hast Recht - das meiste davon kann man per media-query oder serverseitig abfangen. Aber eben nicht immer alles.

Doch, alles. Mit JavaScript kann man das DOM umbauen, Inhalte nachladen, … Responsive Design ist inzwischen weitaus mehr als „fluid grid + flexible media + media queries“. Progressive enhancement.

Ansonsten nimm eine extra Ansicht.

Meinetwegen. Von mir aus auch vom Server kommendes unterschiedliches Markup.

Aber nichts von dem, was du hier anführst, rechtfertigt unterschiedliche URIs für denselben Inhalt!

Lass doch dem User die Wahl, was er von deiner Seite sehen möchte.

Ja klar. Am besten, jede Webseite präsentiert, bevor sie irgendwelchen Inhalt anzeigt, dem Nutzer erstmal einen Fragekatalog zu Bilschirmgröße, gerade zur Verfügung stehender Bandbreite, wieviel Datenvolumen von der monatlichen Flatrate noch übrig ist und und und. Dann kann der Nutzer wählen, wie er den Inhalt haben möchte.

Ich bin sicher, wie seine Wahl ausfallen wird: Danke, gar keinen Inhalt von dir.

Der Nutzer möchte die Seite so sehen, wie es für seine Gegebenheiten am besten passt. Und zwar unabhängig davon, was für einen andere Nutzer für dessen Gegebenheiten am besten gepasst hatte.

Der Nutzer möchte nicht wählen. Der Nutzer möchte die gesuchte Information. Ohne, dass er sich selbst nocht einen Kopf um deren Präsentation machen müsste.

Das Web aufzusplitten und verschiedene Ansichten derselben Informaiton unter verschiedenen URIs zu haben, ist dafür wohl der falsche Ansatz. Responsive Design mit progressive enhancement ist der Weg.

“Remaining on m dot is not what responsive is about.” —Andy Hume

Qapla'

PS: Die Bewertungsfunktion ohne „nicht hilfreich“ ist auch ein Ärgernis. Soll ich jetzt meine eigenen Beiträge bewerten, um Camping_RIDERs abzuwerten?

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„Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)