Da wir uns ein wenig im Detail verlieren, da jetzt schon über Formulierungen diskutiert werden, werde ich auf den Großteil nicht mehr eingehen.
Das ist eben der Punkt bei Versicherungen: das Detail zählt. Und dafür muss man schon ein wenig Ahnung von der Sache haben. Sonst wäre das alles nicht so detailliert gesetzlich geregelt.
Wenn du die Münze öfter schmeißt mache ich definitiv immer mit.
Man wird aber nicht "doppelt" berufsunfähig. Klar, wenn ich unendlich oft "spielen" kann, dann ist es was anderes. Dann kann ich auch ins Kasino gehen und immer den doppelten Einsatz setzen. Aber so ist das nicht im realen Leben.
Zum Thema Statistik:
Wie die Zahlen dargestellt werden ist natürlich nicht irrelevant.
Guck mal: was zählt ist doch am Ende: existiert ein Risiko, dass ich berufsunfähig werde oder nicht? Wie hoch das Risiko ist, ist egal, denn je geringer das Risiko, desto geringer die Beiträge (ein Dachdecker zahlt mehr als ein Programmierer). Von daher ist nur relevant, DASS man berufsunfähig werden kann, nicht ob die Wahrscheinlichkeit 1% oder 3% ist. Wer sagt "ich schließe nur bei über 2% Wahrscheinlichkeit eine solche Versicherung ab", der hat das Prinzip nicht verstanden und begeht einen Fehler.
Deine Beispiele sind ja schön und gut, sie sind aber für die Entscheidung, ob man eine Versicherung abschließt oder nicht irrelevant.
Als letztes schauen wir uns mal eine Echte Statistik der BU an: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/28002/umfrage/wahrscheinlichkeit-der-berufsunfaehigkeit-bis-zur-rente-mit-65/
Ich bin 30. Laut dieser Statistik habe ich eine 40%ige Chance Berufsunfähig zu werden. Das ist natürlich dramatisch. Da ich Versicherungen immer noch als Wette bezeichne (und den Begriff Absicherung absurd finde), stehen meine Chance gar nicht mal so schlecht diese Wette zu gewinnen. Wieso also nicht gleich eine BU unterzeichnen? Schauen wir mal genauer hin.
Bei den 40% sind alle Berufe dabei. Auch die von Messerwerfer-Assistentinen die den Kopfhinhalten, Löwendonkteuren oder Gerüstebauer. Die heben den Schnitt natürlich beachtlich. Zudem sind auch Menschen mit extremen Hobbies dabei z.B. Freeclimbing oder S-Bahn Surfen. Hinzukommen Berufstrinker oder Drogenabhängige um nur ein paar Gruppen zu nennen, die keinen Wert auf ihre Gesundheit legen.
Am Ende denke ich schrumpfen die 40% auf eine Zahl bei der ich keine Wette mehr abschließen würde.
Du hast keine Ahnung von BU Versicherungen oder? Für deine Wette ist nicht nur die Wahrscheinlichkeit des Eintritts wichtig, sondern auch wieviele Beiträge du bezahlst und wie hoch deine Rente ist. Für die gleiche Rente zahlst du als Programmierer nämlich nur einen Bruchteil an Beiträgen als ein Messerwurfartist.
Und nochmal: auch wenn du unterm Strich keinen Geldgewinn machst, ist es trotzdem sinnvoll eine solche Versicherung abzuschließen.
Guckt man sich mal die Zahl der ungefährlichsten Berufe an, relativieren sich die 40% schon mal für einige Berufe. Wobei auch bei Ärzten oder Physiker Alkoholabhängige oder Extremsportler dabei sind. Außerdem braucht ein Arzt beide gesunden Hände/Arme um jemand zu operieren (ja richtig, nicht alle operieren), wie ich bereits darlegte bräuchte ein Entwickler meiner Meinung nach nicht beide Gesunde Hände.
Aber wo ist den der Entwickler? Wenn die nicht dabei sind bedeutet das, dass Entwickler eine höhere Chance als 7,99% haben Berufsunfähig zu werden? Ja könnte sein.
Ist tatsächlich so, als Entwickler zahlst du mehr als bei anderen ungefährlicheren Berufen (allerdings immernoch weniger als der Durchschnitt).
Gruß
ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht, ich hab immer recht - und du bist beeinflusst
T-Rex
Zu glauben, dass man Recht hat, obwohl man es nicht hat, ist am gefährlichsten. Die meisten merken das erst, wenn es zu spät ist. Im großen Internet findest du dann deren Berichte "hätte ich doch nur...".