Hallo,
Völlig offen bleibt ja auch, ob der "Täter" in dem Fall, die Einschätzung teilt. Und auch, ob er sich dahin gehend u.U. sogar vorab oder während der Beziehung artikuliert hat.
Das bleibt doch nicht offen. Natürlich war man – explizit oder stillschweigend – davon ausgegangen, dass es eine *exklusive* Zweierbeziehung ist. Sonst hätte der Mann ja nicht so aufwändig lügen müssen und die Frau wäre nicht aus allen Wolken gefallen. Das war für mich so sonnenklar, dass ich die Dame nicht mal danach gefragt habe.
Zudem kenne ich viel zu viele "Fälle", wo Affären - Fremdgehen zu allem möglichen geführt haben: dem Ende der Beziehung, einem Neuanfang, zu einfach gar keiner Änderung (es gibt auch Leute, die tolerieren oder verzeihen das, ja auch in Deutschland ...). Ein Schuldbegriff spielt dabei keine Rolle. Es sei denn, ich möchte mich "rächen". Dann muss ich natürlich einen Schuldigen haben.
Abgesehen davon: Den will ich sehen, der noch nie in seiner Beziehung gelogen hätte ... warum auch immer ...;
Es geht doch nicht darum, dass man niemals lügt. Jeder tut es täglich, aber das sind in aller Regel kleine Notlügen, die niemandem weh tun, sondern einfach nur die Welt ein bisschen schöner aussehen lassen, als sie vielleicht gerade ist.
Übrigens gilt das Argument "andere machen es ja auch" oder "diese(r) und jene(r) hat's noch viel schlimmer gebracht" überhaupt nicht. So kann man jedes Verbrechen verharmlosen.
Um was es hier geht, ist vielmehr die systematische Ausnützung anderer für die eigenen Zwecke in ziemlich extremem Ausmaß, möchte ich mal behaupten. Vermutlich ein Fall von narzisstischem Missbrauch.
Gruß, Don P