Mit meinem Verständnis des Begriffs "Relativierung" (eine Sache zu einer anderen in Beziehung setzen und dadurch in ihrer Bedeutung abschwächen) würde ich eine Aussage der Art »Der Mann ist zwar ein Arschloch, aber die Frauen sind auch irgendwie selbst schuld« uneingeschränkt als Relativierung bezeichnen.
Zweifelsfrei gibt es hier zwei sprachliche "Sachen", nämlich "den Mann" und "die Frauen". Diese werden auch zueinander in Beziehung gesetzt durch die Tatsache, dass sie beide in derselben Geschichte teilnehmen. Und die Abschwächung der Bedeutung der Verantwortlichkeit des Mannes geschieht mindestens durch die Verwendung des Wortes "aber", welches im Sprachgebrauch zur Einwendung, zum Widerspruch, zur Einschränkung, Korrektur und Ergänzung verwendet wird.
Genau. Zur _Ergänzung_.
Im Übrigen war das von molily ja kein richtiges Zitat oder? Habe ich jedenfalls hier nicht gefunden. Die Formulierungen (z.B. von mir "nichtsdestotrotz") sind nochmal deutlicher als ergänzend zu verstehen.
Der Mann ist zwar ein Arschloch, aber aufgrund der Tatsache, dass die Frauen auch irgendwie selbst schuld sind, ist er es doch nicht so.
Und das hat nichts mit subjektiver Sichtweise zu tun.
Doch hat es. Lies lieber: "...weil die Frauen auch selbst Schuld (oder Teil der Ursache) sind, sollte man sich nicht nur auf den Mann fokussieren, sondern ebenfalls die Frauen dabei untestützenm, ihr Verhalten so zu ändern, dass sie nicht wieder in so eine Situation kommen."