Hallo,
Ich selbst finde das wir schon zu viel englische Begriffe verwenden.
da stimme ich mehr oder weniger zu, möchte aber differenzieren.
Im technischen Bereich, wo Neues oft aus dem englischsprachigen Raum kommt (und sei es nur, weil Englisch die in diesem Bereich übliche Fachsprache ist), möchte ich deutsche Begriffe nur dann einführen, wenn sie unmissverständlich und "griffig" sind.
Es gab mal eine Phase in den 90er Jahren, wo in der EDV und Elektronik plötzlich mit roher Gewalt alles eingedeutscht wurde, auch im Fachjargon. Da hatte man dann keine Interrupts mehr, sondern Unterbrechungsanforderungen, da hieß ein Flipflop plötzlich nicht mehr Flipflop, sondern bistabile Kippstufe, und zahllose gestandene Programmierer haben sich ratlos gefragt, was zum Henker ein Kellerspeicher[*] sein sollte.
Zum Glück hörte diese Macke nach ein paar Jahren wieder auf.
Dass eine Software mit einem deutschsprachigen Nutzer Deutsch spricht, ist gut und richtig, und das war bis dahin noch nicht üblich. Dass aber Fachbegriffe, die seit Jahren oder Jahrzehnten in der Branche bekannt sind und weltweit benutzt werden, plötzlich zugunsten von teils sehr holprigen Übersetzungen verdrängt werden, ist nicht in Ordnung. Die Mediziner und Theologen möchte man ja auch nicht drängen, ihre gewohnten lateinischen Fachtermini aufzugeben.
Wenn es allerdings um Alltagssprache geht ...
Ich höre täglich begriffe wie fifty-fifty oder todo Liste...Da denk ich mir oft, mensch da gab es doch auch mal deutsche Begriffe dafür :(
Absolut, ja. Besonders peinlich wird es, wenn jemand Begriffe aus dem Englischen regelmäßig falsch benutzt, oder wenn derjenige nicht mehr in der Lage ist, einen passenden deutschen Begriff zu finden. Ich habe nichts gegen Fremdwörter im Alltag, und gegen die englische Sprache erst recht nicht. Aber bitte alles in Maßen.
Ciao,
Martin
[*] auf "gut deutsch": Stack, meinetwegen auch Stapel.
Fische, die bellen, beißen nicht.
Selfcode: fo:) ch:{ rl:| br:< n4:( ie:| mo:| va:) de:] zu:) fl:{ ss:) ls:µ js:(