Sackgasse Social Media

[Gunnar Bittersmann]

Wenn ihr heute nur einen Artikel lest, sollte es vielleicht dieser sein: Iran's blogfather: Facebook, Instagram and Twitter are killing the web (The Guardian). Autor Hossein Derakhshan schreibt darüber, wie sich das Web in den letzten Jahren verändert hat – nicht zum Besseren – und was das Web ist, das wir uns erhalten müssen.

LLAP 🖖

[JürgenB]

Hallo Gunnar,

danke für den (hier noch gewürdigten) Link zu diesem interessanten Artikel.

Die (guten?) Zeiten, als das Internet noch denen „gehörte“, die auch die Technik dahinter beherrschten, ist lange vorbei. Heute kann dank Blog-Systemen und den sozialen Netzen jeder technische DAU seine Meinung veröffentlichen. Eigentlich gut, aber den Meisten ist nicht ganz klar, wer hier wem hilft.

Gruß Jürgen

[Gunnar Bittersmann]

@@JürgenB

Die (guten?) Zeiten, als das Internet noch denen „gehörte“, die auch die Technik dahinter beherrschten, ist lange vorbei.

Das ist wohl nicht das, was der Autor als die gute alte Zeit ansieht. Menschen sollen im Web publizieren können, ohne sich großartig mit Technik herumschlagen zu müssen.

Das leisten CMS bzw. Blogsysteme. Und das taten sie schon vor der Inhaftierung des Autors. Die Zeit ist wohl das, was der Autor als die gute alte Zeit ansieht.

Heute kann dank Blog-Systemen und den sozialen Netzen jeder technische DAU seine Meinung veröffentlichen.

Eben hier liegt der Unterschied: in Blogsystemen gegenüber sozialen Netzen.

LLAP 🖖

[Mitleser]

Wenn ihr heute nur einen Artikel lest, sollte es vielleicht dieser sein: Iran's blogfather: Facebook, Instagram and Twitter are killing the web (The Guardian).

Done.

Ich bin alt genug, das Gefühl "früher war alles besser" zu teilen, einen weitergehenden Erkenntnisgewinn kann ich dem Artikel aber leider nicht entnehmen.

[dedlfix]

Tach!

Wenn ihr heute nur einen Artikel lest, sollte es vielleicht dieser sein: Iran's blogfather: Facebook, Instagram and Twitter are killing the web (The Guardian). Autor Hossein Derakhshan schreibt darüber, wie sich das Web in den letzten Jahren verändert hat – nicht zum Besseren – und was das Web ist, das wir uns erhalten müssen.

Ist in dem Artikel, außer dass er jetzt im Guardian erschienen ist, noch irgendwas anders als in dem, den du schon im Juli verlinkt hast?

dedlfix.

[Gunnar Bittersmann]

@@dedlfix

Ist in dem Artikel, außer dass er jetzt im Guardian erschienen ist, noch irgendwas anders als in dem, den du schon im Juli verlinkt hast?

War mir doch so, dass ich das schonmal gelesen hatte. ;-) Und nein, ich hab kein diff gemacht und kann nicht sagen, wie gleich oder wie unterschiedlich die beiden Artikel (oder Versionen des Artikels) sind.

LLAP 🖖

[encoder]

Unabhängig vom Artikel habe ich auch festgestellt dass die sozialen Medien einiges verändert haben. Vor allem finde ich es sehr schade dass sich alles auf sehr wenige Seiten konzentriert. Früher gab es noch diverse Chats und lokale Communities die alle gut besucht waren. Da konnte man noch Menschen kennenlernen. Heute sind alle in Facebook wo man zwar zig Vorschläge für neue Freunde bekommt die man überhaupt nicht kennt, aber nicht mehr mit "irgendeinem" über Gott und die Welt reden kann sofern man das will. Oder neue Leute mit den selben Interessen aus der selben Stadt findet, oder lokale Themen diskutiert werden usw. Die kleinen sterben alle aus, da gabs einiges das mit Hingabe ehrenamtlich gemacht wurde und jetzt durch den großen Klops ersetzt wird, der einen nebenbei noch ausspäht wo es geht.

Ja und dann die Inhalte! Interessante Dinge über Bekannte und Freunde bekam ich früher über ICQ & Co. erzählt wenn jemand Lust hatte zu erzählen. (oder natürlich real was zum Glück immer noch passiert) Heute finde ich in Facebook Bilder vom Mittagessen, von Haustieren in jeder erdenklichen uninteressanten Pose mit zig Herzchen drunter, Likes für irgendeinen Quatsch, alles mögliche das mich nicht interessiert.

Übrigens chatten, da haben die Smartphones auch einiges kaputt gemacht. Es gibt Menschen die waren früher mal ne Stunde online und hatten da auch tatsächlich Zeit sich zu unterhalten. Heute sind die ständig auf dem Smartphone online, aber eine Unterhaltung ist praktisch nicht mehr möglich. Egal ob Whatsapp oder sonst was, mehr als ab und zu mal ein/zwei Sätze mit langer Pause dazwischen sind nicht drin. Die überall Erreichbarkeit ist also nicht immer produktiv.

[Camping_RIDER]

Aloha ;)

Ja und dann die Inhalte! Interessante Dinge über Bekannte und Freunde bekam ich früher über ICQ & Co. erzählt wenn jemand Lust hatte zu erzählen. (oder natürlich real was zum Glück immer noch passiert) Heute finde ich in Facebook Bilder vom Mittagessen, von Haustieren in jeder erdenklichen uninteressanten Pose mit zig Herzchen drunter, Likes für irgendeinen Quatsch, alles mögliche das mich nicht interessiert.

Interessant, dass du diesen Punkt ansprichst; das war für mich mit die schlechte Erfahrung, die zu meiner absoluten Abneigung gegen WhatsApp geführt hat (neben anders ausgerichteten Details). Teils geht dabei normale/reale Kommunikation verloren, der andere "hat das ja alles sowieso auf Facebook / in WhatsApp / auf Twitter" gesehen. WhatsApp habe ich aus dem Grund inzwischen abgeschafft - und Facebook nur deshalb behalten, weils da nicht so schlimm war (da lassen sich die Inhalte auch viel leichter ignorieren; meine Startseite schau ich schon lang nicht mehr durch).

Ich habe per se nichts gegen social media und messenger, habe aber zunehmend den Eindruck, dass die Bequemlichkeit nicht nur Chancen bietet, sondern auch viel in der zwischenmenschlichen Kommunikation profanisiert...

Grüße,

RIDER

[Christian Kruse]

Hallo Gunnar,

nothing new so far. Aus diesen Überlegungen ist ja auch die IndieWeb-Bewegung entstanden, die auch ich versuche voran zu treiben.

LG,
CK