Gunnar Bittersmann: langsamer runtegehen

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@@Der Martin:

nuqneH

die Tatsache, dass das menschliche Auge sich sehr viel besser auf ruhende, unbewegte Objekte konzentrieren kann als auf bewegte.

Natürlich.

Dass das keiner falsch versteht: Bewegung zieht natürlich die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich.

Soll ja auch. Kuck mal, hier bewegt sich was. Nämlich von A nach B.

Und so ähnlich ist das beim Soft-Scrollen auch.

Um „Scrollen“ nicht misszuverstehen: Hier geht’s nich um Scrollen durch den Nutzer (Scrollbalken, Mausrad, Touchpad, Pfeiltasten, …), sondern:

Wenn ich aber einen Link auf einer langen Seite (sagen wir einer Einseitendokumentation) klicke, der innerhalb des Dokuments springt finde ich es für die Augen ganz angenehm wenn sanft dorthingescrollt wird.

Akzeptabel, aber nicht angenehm, finde ich das nur, wenn die Animation so schnell ist, dass das Auge gar nicht erst versucht, Einzelheiten zu erkennen.

Ja, zweifelsohne müssen die Moorhühner so flink sein, dass man gar nicht erst in Versuchung gerät, sie zu jagen.

So wie ein schneller Kameraschwenk, bei dem Details in der Bewegungsunschärfe untergehen.

Gute Analogie. Eine Webseite wäre dann ein Filmszene.

Eine Szene kann durchaus mit mehreren Kameras aufgenommen und die unterschiedlichen Perspektiven geschnitten werden, bspw. ein Dialog mit einer Kamera, die beide zeigt und jeweils eine für die Charaktere einzeln. Der Zusammenhang der Schnitte ergibt sich aus der fortlaufenden Tonspur.

Solch eine fehlt auf einer Webseite. Da könnte es durchaus sinnvoll sein zu visualiesen, dass man immer noch in derselben Szene (auf derselben Seite) ist. Also kein Cut (Sprung zu anderer Stelle), sondern ein Kameraschwenk (Bewegung von A nach B).

Muss man das denn? Man hat einen Link angeklickt und gelangt dorthin, wohin dieser Link verweist. Das darf meinetwegen gern in einer Zeit ∆t=0, also augenblicklich erfolgen.

Darf (Sollte?) aber auch nicht augenblicklich erfolgen, in einer angemessenen Zeit, wodurch die Bewegung auf der Seite angezeigt wird, ohne die Aufmerksamkeit darauf zu ziehen. Aus dem Bauch würde ich ∆t=¼s…½s sagen.

Qapla'

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„Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.“ (Hans Krailsheimer)