Hallo Auge
Naja, eine „single page application“ wäre es ja nur technisch betrachtet [...]
Wie sollte man es sonst betrachten?
Was ich damit meinte ist, dass der hier beschrieben Ansatz darauf beruht, die Tatsache zu verschleiern, dass es sich um eine single page application handelt, und so zu tun, als würde man zwischen mehreren Seiten navigieren, so dass die Unterschiede zwischen single und multi page sich demnach nur auf der für den Benutzer nicht sichtbaren, also im engeren Sinne technischen Ebene manifestieren.
Aber man könnte den Begriff der single page application ja auch so interpretieren, dass er darüber hinaus ebenfalls eine gestalterische Dimension besitzt, dass eine solche Konstruktion also nicht bloß darauf beschränkt ist, das Verhalten und die Optik einer auf mehrere Dokumente verteilten Seite zu emulieren, sondern sich durch die Beschränkung auf eine einzige Seite ganz eigene Möglichkeiten der Gestaltung ergeben.
Ein Beispiel:
Ich stehe mit meinem Projekt ja noch ganz am Anfang, und da macht man sich natürlich Gedanken, welche Inhalte auf der Seite vorhanden sein sollen und wie man sie am besten darstellt, so dass ein Höchstmaß an Benutzerfreundlichkeit erreicht wird.
In meinem Fall gehören zu den Inhalten zunächst einmal ein Blog und dazu Tutorials zum Thema Grafikprogrammierung, in denen ich allgemeine Konzepte vorstelle und die mathematischen Grundlagen versuche zu erklären, sowie die Funktionsweisen der WebGL API und meiner Grafikbibliothek.
Für letztere soll dann noch eine gesonderte Dokumentation und Spezifikation zur Verfügung gestellt werden, und - als eines der wesentlichsten Features meiner Seite - ein Editor, der im Kern eine Benutzerschnittstelle meiner Bibliothek darstellt und der es den Benutzern ermöglichen soll, auch bei fehlender Programmiererfahrung coole Grafiken und Animationen mit WebGL zu erstellen. ;-)
Nachdem ich die Inhalte nun also soweit skizziert hatte, war, was die Frage der Gestaltung angeht, meine erste Idee (welche mir aus Usability Sicht bis heute auch als die mit Abstand beste erscheint) diejenige gewesen, einen virtuellen Desktop zu erstellen, mit Taskleiste und frei skalier- und verschiebbaren Fenstern, so dass die Seite gewissermaßen in ihrer Gesamtheit als Entwicklungsumgebung konzipiert ist, deren einzelne Komponenten fein aufeinander abgestimmt sind.
In einem solchen Szenario wäre das Konzept der single page application also nicht bloß eine technische Lösung, sondern es wäre auch für die visuelle Gestaltung konstitutiv.
Verstehst du, was ich meine? :-)
Davon abgesehen, nochmals vielen Dank für die aufklärenden Worte!
Beste Grüße,
var ♂