Hallo
Zugegeben, ich provoziere hier ein bischen. Grundsätzlich meine ich jedoch, dass sich das Nachdenken übern Eigenbau IMMER lohnt.
Ich gebe dir in Hinsicht auf Programmier- und Konfigurationsfehler grundsätzlich recht, auch wenn ich in dieser Hinsicht den Unterschied zwischen eigener und fremder Software bestreite. Ein gewissenhafter Programmierer mit ausreichend verfügbarer Zeit lässt sich Fehlermeldungen anzeigen, liest sie auch und behebt die gemeldeten Fehler. Auch die Konfiguration des fertigen Produkts soll gewissenhaft erfolgen, um solche Szenarien, wie von dir beschrieben, zu vermeiden.
Aber die Realität sieht leider anders aus. Eigentlich erkennbare Fehler bleiben unbehoben, weil die notwendige Zeit mit dem Scheinargument „Das funktioniert doch?!“ eben nicht gewährt oder sich nicht genommen wird. Anwender, die die Konfiguration durchführen sollen, werden oft mit nutzungsunfreundlichen Menüs und fehlender Hilfe konfrontiert. Andererseits holen sie sich auch aus unterschiedlichen Gründen oftmals keine Hilfe.
Und wenn wir ehrlich sind, betrifft das sowohl fremde, nur zu installierende, als auch selbst geschriebene Software. Gerade bei letzterer ist es sehr oft der Fall, dass Fehler, die nur bei einer bestimmten Art der Bedienung der Software auftreten, unbehoben bleiben. Man weiß als der Programmierer der Software ja schließlich, wie man sie bedient, ohne, dass der Fehler auftritt. Man braucht auch keine Anleitung zur Konfiguration, weil man die ja selbst entworfen hat. Platzen wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, wenn man die Software jemand Anderem in die Hand gibt.
Was wir als Programmierer im Bedarfsfall mit Hilfe durch Andere tun können?
- Konsequente Verwendung der Fehlermeldungen während der Entwicklung, um die Fehler auszumerzen.
- Erstellung einer benutzbaren Dokumentation der Konfiguration und Bedienung der Software.
- Erstellung einer möglichst wenig oder gar nicht erklärungsbedürftigen Benutzeroberfläche.
Tschö, Auge
Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
Terry Pratchett, „Gevatter Tod“