Auge: wer killt wen?

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Hallo

  • buchdruck

Dient heute fast nur noch der Unterhaltung (Belletristik) und der Verbreitung von Wissen durch Fachliteratur. Letztere ist vor allem in den schnelllebigen IT-verwandten Branchen vom Internet als Medium bedroht, wenn nicht sogar schon überholt.

Ich lese viele Sachen immer noch lieber auf Papier, auch Fachbücher (die in meinem Fall „IT-verwandt“ sind).

ACK

  • telefon

Schließt meines Erachtens Mobiltelefone mit ein und ist daher so aktuell wie nie zuvor.

Wobei es mit Skype & Co. Alternativen gibt.

Das ist auch nur eine andere technische Umsetzung, wenn wir Telefonieren als direkte, fernmündliche Kommunikation definieren wollen. Das mittlerweile auch die Bildtelefonie funktioniert, können wir mMn unter Progressive Enhancement einordnen.

  • rundfunk
  • fernsehen

Werden vermutlich der Konkurrenz durch das Internet sowohl im Bereich Unterhaltung als auch im Bereich Information noch lange standhalten können.

Da bin ich mir nicht sicher, was das „lange“ angeht. Vielleicht noch nicht in den nächsten 5, aber doch in den nächsten 10 Jahren könnten andere Medien Funk & Fernsehen den Rang ablaufen.

Das Verhältnis wird sich verändern, aber ich glaube nicht, dass Rundfunk und Fernsehen damit verdrängt oder gar gekillt werden. Wenn der netflix-Chef sich wundert, dass „der gemeine deutsche Fernsehkonsument“ am Sonntag Abend geschlossen fernsieht, mag das von kulturellen Unterschieden künden. Ich glaube aber, dass sich viele TV-Konsumenten die zeitlichen Vorgaben durch das Programm für die Planung des eigenen Tagesablauf zunutze machen. Das wird mMn nicht einfach so weg gehen, auch wenn sich der Netflix-Chef das wünscht und es herbeizureden versucht.

  • sms

Ist durch Dienste wie etwa Whatsapp schon stark zurückgedrängt worden.

Ich verstehe nicht, warum manche Facebook sämtliche Nachrichten mitlesen lassen wollen, besonders wenn SMS in der sog. „Flatrate“ mit drin ist.

Weil es automagisch an „alle“ geht? Bei SMS muss man da ja Adressaten raussuchen, was Arbeit macht. Das geht ja nun mal so garnicht.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es nicht oder nur sehr selten vorkommt, dass ein neues Medium ein altes killt. Eher verlieren alte Medien ihre Vormachtstellung und existieren an der Seite der (noch) neuen Medien weiter, bis diese wiederum ihre erlangte Stellung verlieren, weil es wieder neue Medien gibt, die den Markt neu aufteilen.

Es gibt schließlich nach wie vor die alten Techniken des gesprochenen Wortes (seit mehreren hunderttausend Jahren) und des Drucks auf tote Bäume, Blätter oder Tierhäute (seit mehreren hundert Jahren). Auch wenn sich deren Bedeutung verändert hat und geschrumpft ist, haben diese Techniken immer noch ihren Platz neben den neueren Techniken.

Tschö, Auge

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Es schimmerte ein Licht am Ende des Tunnels und es stammte von einem Flammenwerfer.
Terry Pratchett, „Gevatter Tod“